D-RR News 17.09.21 – Ahoi 1G / Impfpflicht & Airlines / Bahn / Salzburg / Thailand

Port Everglades: In dauerhafter Konkurrenz mit „Port Miami“
Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD
Rüdiger Edelmann

Während ein Streit den nächsten ablöst und markante Entscheidungen in Sachen Pandemie auf keinen Fall vor dem 27. September zu erwarten sind, schaffen zum Beispiel Reiseunternehmen, die es dürfen, schlicht und einfach Fakten. 2G wird zusehends zur Regel, für alle die verreisen wollen. Insbesondere die Kreuzfahrtindustrie prescht da vor. Das ist verständlich, waren gerade die Kreuzfahrtschiffe in den Anfängen der Pandemie, wahre „Superspreader-Locations“. Dementsprechend hatten es die Reedereien schwer in Sachen Wiederbelebung, dementsprechend streng waren und sind die Vorgaben, mit denen man die potentiellen Gäste an Bord konfrontiert. Ja, hier gab es viel aufzuarbeiten und zumindest in Sachen Corona und Covid19-Gefahr hat dieser Teil der Reiseindustrie seine Hausaufgaben gemacht.

1G bei AIDA

Foto: Aida-Cruises

Auf Schiffen von AiDA Cruises gilt mit Beginn des Winterfahrplans ab 16. Oktober die Impfpflicht. Diese Regel wird streng eingehalten, wenn auch nach Zielgebiet unterschiedlich interpretiert.

Bei Cruises in der Karibik gilt, dass auch nichtgeimpfte Genesene, sowie Kinder und Jugendliche ohne Impfschutz nicht mehr an Bord dürfen.

Für alle Kreuzfahrten innerhalb Europas wird ein vollständiger Impfschutz für alle Passagiere ab 12 Jahren verlangt, auch für Genesene. Kinder unter 12 dürfen erst nach einem Test an Bord, das gilt allerdings nicht, wenn das Schiff einen norwegischen Hafen anfährt. Dann dürfen ausschließlich Passagiere mit vollständigem Impfschutz mitfahren.

Da die Regeln, je nach Zeitpunkt und Seegebiet, sehr unterschiedlich ausgelegt werden, sollten sich alle Gäste, die bereits gebucht haben und keinen kompletten Impfschutz besitzen, unbedingt mit Reisebüro oder Reederei in Verbindung setzen, denn Ausnahmen von diesen Regeln soll es nicht geben.

Impfpflicht bei Crews: LH stößt auf Probleme

Was die einen machen, stößt bei anderen, selbst beim eigenen Personal auf rechtliche Probleme. Ohne Impfabsicherung ist ein internationaler Flugplan kaum zu realisieren. Die Airline steht aber vor dem Problem, dass sie juristisch ihre Crews nicht zur Impfung zwingen kann. Die Personalplanung steht zudem vor dem Problem, dass sie nicht berechtigt ist, dem Impfstatus ihrer Mitarbeiter:innen abzufragen.

Einige Flugziele verlangen aber für die Einreise inzwischen eine vollständige Impfung. Hier behilft sich der Konzern mit einer Notlösung, die eingesetzte Crews verpflichtet, die Einreisebedingungen des Ziels zu erfüllen. Allerdings steht die Einsatzplanung jedes Mal vor der Ungewissheit, ob die vorgesehene Crew, diese Bedingung auch erfüllen kann. Dies verträgt sich dauerhaft nur sehr schlecht mit einer verlässlichen Besetzung der entsprechenden Routen. Personelle Engpässe sind damit vorprogrammiert.

Ein Problem der gesamten Branche

US-Airport Los Angeles (LAX)

US-Amerikanische Gesellschaften wie Delta, American und United haben inzwischen längst eine Impfpflicht bei Neueinstellungen eingeführt und verlangen mittelfristig die Impfung des kompletten fliegenden Personals. Delta Air Lines hat großen Zuwachs beim geimpften Personal, weil nicht geimpfte Mitarbeiter ab November mit 200 Dollar monatlicher Gehaltsreduktion leben müssen.

Foto: Ryanair

Eine andere Strategie verfolgt auch Billigflieger Ryanair. Dort gibt es keine Impfpflicht für Mitarbeitende. Die Geschäftsleitung geht zwar davon aus, dass der Großteil fliegenden Personals geimpft sei, Allerdings werde man dies weder vorschreiben noch abfragen.

Digitales COVID-Zertifikat der EU

Die Einreise unter Vorlage des digitalen Impfzertifikats der Europäischen Union findet weitere Akzeptanz. Seit gestern erkennen es auch Albanien, Andorra, die Färöer-Inseln, Israel, Monaco, Marokko und Panama an. Die EU-Kommission hatte für diese sieben Länder am Mittwoch entsprechende Äquivalenzentscheidungenerzielt, den digitalen Link auch in einer anderen Sprache aufzurufen. Damit werden die dort ausgestellten COVID-Zertifikate in der EU zu den gleichen Bedingungen wie das digitale COVID-Zertifikat der EU anerkannt. Gleichzeitig haben sich die sieben neuen Länder bereit erklärt, das digitale COVID-Zertifikat der EU für Reisen aus der EU in ihre Länder zu akzeptieren.

Herbstferien gut gebucht

Die Zeit um die deutschen Herbstferien ist in Sachen Urlaub offensichtlich sehr beliebt. Dadurch kommt es bei einigen Sonnenzielen inzwischen sogar zu Engpässen im Flugangebot. Der Ferienflieger TUIfly hat deshalb eine Aufstockung angekündigt.

TUIfly stockt Kapazitäten auf – Foto: TUI Group

16.000 zusätzliche Flugsitze gehen in den Markt. Die Ziele der Aufstockungsflüge sind die Balearen und Kanaren, Madeira, die Kapverden, Griechenland und auch das ägyptische Hurghada. Profitieren vom Angebot können Fluggäste ab Frankfurt, Düsseldorf, Hannover, Stuttgart und München.

Bahnstreik vom Tisch

Foto: Barteld Redaktion / Deutsche Bahn

Die Deutsche Bahn und die Gewerkschaft GDL haben sich geeinigt. Weitere eventuelle Bahnstreiks sind damit erst einmal vom Tisch. Im sogenannten Rand- aber dem eigentlichen Hauptproblem, dem Alleinvertretungsrecht der jeweils größten Gewerkschaft mit dem Tarifpartner hat man sich ebenfalls angenähert. Hier bleibt das Konfliktpotential allerdings erhalten. Eine Stellungnahme der größten Bahngewerkschaft EVG gibt es dazu noch nicht.

Salzburg = “Höchstrisiko”

Die österreichische Corona-Kommission hat gestern das Bundesland Salzburg auf die höchste Stufe der nationalen Corona-Skala gesetzt. Begründung: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Salzburg sei mit 180 Infizierten besonders hoch. Impfrate und Kontaktnachverfolgung hinkten zudem extrem hinterher. Es gibt von Seiten der Länderbehörde aber keine direkten Maßnahmen aufgrund dieser Risikoeinstufung.

Im Rest Österreichs besteht hohes oder mittleres Risiko mit einem nationalen Inzidenzwert um die 160. 

Thailand verschiebt

Wir hatten am Mittwoch über die geplanten Tourismusöffnungen in Thailand berichtet. Nun wird sich das Datum dafür noch einmal verzögern. Die Öffnungen sind jetzt erst ab 15. Oktober geplant. Bis zu diesem Zeitpunkt soll eine Großzahl der Einwohner von Bangkok die zweite Impfung erhalten haben. Dies wird als offizielle Begründung für die Verschiebung angegeben.

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