D-RR News 17.12.21 – ITB / TUI Cruises / Reisefreiheit

Foto: Messe-Berlin

Die Zahlen des Tages

331,8

(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner)

50.968

(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)

437

(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)

107.639

(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)


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ITB – “Präsenz fällt flach”

Es war zu befürchten, wenngleich bisher auch hier immer Optimismus gepredigt wurde. Die Omikron-Virusvariante hat die Pläne, eine Präsenzmesse zu veranstalten zunichtegemacht. Die Messe Berlin teilte gestern mit:

Aufgrund jüngster Entwicklungen und begleitender Verordnungen im Zuge der Corona-Pandemie kann die Messe Berlin ihren Ausstellern und Partnern nicht die nötige Planungssicherheit für eine Durchführung der Präsenztage der ITB Berlin Anfang März bieten. Die aktuelle pandemische Lage und die damit verbundenen verschärften Reisebeschränkungen sowie die Begrenzung von Teilnehmer*innen bei Großveranstaltungen bewegten die Messe Berlin zu diesem Schritt.

Digitale Angebote bleiben

Das Streaming des ITB-Kongresses und der Business Day sollen stattfinden. Außerdem sollen im Lauf des Jahres 2022 regionale „Travel-Events“ stattfinden. Mit „physischen Satelliten-Veranstaltungen“ an verschiedenen Standorten in Europa soll es jeweils eintägige Business-Events geben, bei denen Anbieter und Einkäufer zusammenkommen.

ITB-Chef David Ruetz – Foto: Messe-Berlin

Messechef David Ruetz bedauerte die notwendige Entscheidung

Als Veranstalter haben wir alles darangesetzt, wieder eine physische ITB Berlin in der deutschen Hauptstadt möglich zu machen. Insbesondere in diesen Zeiten benötige die Branche Orientierung, Austausch und Inspiration. Der jüngste Blick auf die Corona- Lage und die damit einhergehende Verschärfung der Regeln lassen uns allerdings keine andere Wahl, als das Konzept für 2022 nochmals anzupassen und unseren nationalen und internationalen Ausstellern und Besucher*innen noch vor der Weihnachtspause Klarheit und die dringend benötigte Planungssicherheit zu geben.

Es ist ein weiterer „Schlag ins Kontor“ der wirtschaftlichen Hoffnungen im Tourismusbereich. Die Berliner Hotellerie und Gastronomie steht damit einmal mit dem Rücken zur Wand. Die Absage der Messe löst, neben vielen fehlenden Geschäftsabschlüssen auch, auch im lokalen und regionalen Umfeld eine weitere Krisensituation aus.

Direkte Messegespräche adé – Reiseradiomacher Rüdiger Edelmann auf einer ITB der früheren Jahre

Weitere Messeabsagen

Die Situation hat bereits zur Absage von Reisemessen in Dresden und Hamburg geführt. Vermutlich werden weitere Absagen folgen. Auch die erste große Reise- und Caravaning-Messe des Jahres, die Stuttgarter CMT steht vor dem Aus. Mehrere Aussteller, insbesondere im Campingbereich haben ihre Teilnahme bereits abgesagt. Eine offizielle Absage gibt es bisher nicht. 

ITB – Partnerland Sachsen

Freiberg / Sachsen, Obermarkt mit Rathaus – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Quasi-Absage der weltgrößten Reisemesse hat beim Partnerland „Sachsen“ Betroffenheit ausgelöst. Sie sollte der Höhepunkt einer zweijährigen Partnerschaft des Freistaates Sachsen mit der ITB Berlin werden. Tourismusministerin Barbara Klepsch sagte in einer ersten Stellungnahme:

Ich bin sehr betroffen und bedauere die Absage sehr. Diese Partnerschaft war für Sachsen ein weiterer wichtiger Baustein, vor allem für den internationalen Neustart des Tourismus. Es war die Chance, sich auf der weltgrößten Tourismusmesse einem weltweiten Publikum als faszinierendes Kulturreiseziel mit unverwechselbarer Naturlandschaft zu präsentieren

Rund 30 touristische Aussteller wollten, gemeinsam mit und unter der Regie der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen die Reisedestination Sachsen unter dem Motto „Cultural exclusive. Natural beautiful.“ weltweiten Branchenvertretern und auch nationalem Publikum vor Augen führen. Diese Chance ist weitgehend durch. Was bleibt sind die erheblichen Kosten für die Vorbereitung des jetzt geplatzten Messeauftritts.

TUI Cruises: Impfpflicht komplett mit 2G+

Mein Schiff 1 – Foto: TUI Cruises

Auf einigen Kreuzfahrten galt die Regel schon. Jetzt hat „TUI Cruises“ für Einheitlichkeit gesorgt. Ab 23. Februar 2022 gilt der verpflichtende Impfschutz für alle Schiffe und alle Gäste ab einem Alter von 12 Jahren. Selbstverständlich muss auch die Bordcrew vollständig geimpft sein. Vor Reiseantritt ist zusätzlich ein Covid-19-Test verpflichtend.

Reisefreiheit in Europa

Omikron sorgt für Durcheinander im Reiseverkehr innerhalb Europas.

Einschränkungen zwischen Großbritannien und Frankreich

Besonders betroffen ist davon, das aus der EU ausgetretene, Großbritannien. Frankreich stoppt ab Morgen den touristischen wie geschäftlichen Reiseverkehr mit der Britischen Insel.

Nur Reiserückkehrer mit französischer Nationalität oder Personen mit festem Wohnsitz in Frankreich dürfen noch einreisen. Dafür müssen sie einen negativen Coronatest vorlegen, der nicht älter als 24 Stunden sein darf. Danach müssen sie in eine siebentägige Quarantäne, die in Form der Selbstisolation auch zuhause verbracht werden darf. Diese Regelung gilt auch für Geimpfte und Genesene.

Reisen innerhalb der EU

Der starke Anstieg der „Omikron-Infektionen“ sorgt auch innerhalb der Europäischen Union für Diskussionen um einen Handlungsbedarf. Viele Politiker haben sich auf dem gestrigen EU-Gipfel für den Erhalt der Reisefreiheit ausgesprochen bzw. ein einheitliches Vorgehen bei potentiellen Einschränkungen gefordert.

Gleichzeitig haben Länder wie Italien, Irland, Portugal oder Griechenland bereits Testvorgaben als Voraussetzung zur Einreise verabschiedet. Teilweise sollen, wie in Griechenland, die Testauflagen nur über die Weihnachtsfeiertage gelten. In Portugal wird derzeit aber schon eine Verlängerung der Testpflicht über den bisherigen Termin (9.Januar) hinaus.

Ein weiteres Kriterium könnte die beschworene Reisefreiheit gefährden. Vermehrte Infektionen mit der Omikron-Virusvariante in einigen Ländern könnten zur Einstufung als Gefährdungsgebiet führen. Betroffen sein könnte davon, neben Großbritannien, auch Dänemark.

Flugreisen über die Feiertage

Foto: Fraport (Archivbild)

Trotz aller Unwägbarkeiten gibt es Menschen, die Weihnachtsurlaub gebucht haben und diesen auch antreten werden und wollen.

Grafik: Fraport

Der Rhein-Main-Flughafen Frankfurt hat für seine Gäste Tipps und Hinweise veröffentlicht und bittet um deren Beachtung. Unter anderem ist pro Person aktuell nur ein Handgepäckstück ratsam. Weitere nützliche Informationen rund um eine sorgfältige Vorbereitung, erforderliche Unterlagen und die Ankunft am Reiseziel sowie zur Rückkehr nach Deutschland bietet die Reisehomepage des Airports.

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