D-RR News 15.12.21 – Reiselust/1G/Italien/Sommerferien

Karibik (Symbolbild) Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Zahlen des Tages

353,0

(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner)

51.301

(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)

453

(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)

106.680

(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)


Reiselust mit Dämpfer

Die hoffnungsfrohen Monate aus dem Herbst sind Makulatur. Die große Lust wieder zu verreisen ist offensichtlich schon wieder vorbei. Insbesondere die Omikron-Virusvariante hat dazu beigetragen. Insbesondere das Interesse an Fernreisen geht wieder stark zurück. Noch vor Wochen zeigten sich die großen Veranstalter zuversichtlich. Insbesondere Ziele auf den Kanarischen Inseln, den Malediven und der Dominikanischen Republik seien gut gebucht, hieß es bei TUI und DER Touristik.

Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbands – Foto: DRV

Gegenüber der Tagesschau erklärte Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbands (DRV):

Die Ungewissheit, wie sich die Situation weiterentwickelt, führt zu einer spürbaren Zurückhaltung bei den Buchungsentscheidungen.

Er rechnet inzwischen mit einer Erholung des Tourismus erst wieder ab April 2022.

Zerbröselnde Hoffnungen?

Immer mehr Länder schränken die Einreise ein oder reagieren mit verschärften Bedingungen. Besonders gravierend erscheint die Aufforderung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie hat Menschen über 60 geraten, besser ganz auf Reisen zu verzichten. Ob dies übertrieben ist, bleibt offen.

Besonders hart getroffen ist der Tourismus in Richtung Südafrika und seine Nachbarländer. Durch „Omikron“ und die Einstufung als Virusvariantengebiet, ist der Tourismus dort zusammengebrochen. 

1G auf dem Vormarsch

Antigua & Barbuda setzen auch auf 1G – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Insgesamt verschärfen immer mehr Staaten ihre Einreisebedingungen und lassen nur noch Menschen ins Land, die eine vollständige Impfung nachweisen können. Damit ist die „1G-Regel“ weiter auf dem Vormarsch. Sie gilt derzeit schon in über 25 Staaten u.a. auch für die USA, Kanada, Thailand, viele karibische Inseln, einige Länder in Afrika und Südamerika, aber auch für „exotische“ Ziele wie die Fidschi-Inseln oder Grönland.

Italien mit mehr Kontrolle

Weitere Einreiseeinschränkungen – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die schnelle Verbreitung der Omikron-Virusvariante hat in Italien zu einschneidenden Maßnahmen geführt. Zunächst wurde „Allgemeine Covid19-Gefahrenlage” im Land bis Ende März 2022 verlängert.

Bei Einreise müssen ab Morgen alle Personen jetzt einen negativen PCR- oder Antigen-Test vorlegen. Dies ist unabhängig vom Impfstatus. Nicht geimpfte Personen müssen nach Vorlage des negativen Tests zusätzlich in eine Quarantäne von 5 Tagen. – Diese Regelung ist zunächst bis zum Ende des Jahres gültig.

Nach wie vor muss das europäische Covid-19 Zertifikat vorgelegt werden, das vollständige Impfung oder Genesung nachweist. Digitale Nachweise und auch der „gelbe Impfpass“ werden anerkannt.

La Palma wirbt um Touristen

Trotz des anhaltenden Lavastroms der Gebirgskette „Cumbre de Viejo“ wirbt die Kanareninsel La Palma weiterhin um Touristen. Ein Aufenthalt sei im Norden und Osten der Insel weiterhin möglich, betont ein Sprecher des Inselrats. Nur die Wanderwege im Vulkangebiet und deren weiterer Umgebung seien geschlossen. Ob es sich um Zweckoptimismus handelt lässt sich aus der Entfernung schlecht einschätzen. Nach wie vor gibt es, insbesondere im vom Ausbruch betroffenen Aridane-Tal im Süden der Insel, Einschränkungen wegen giftiger Gase in der Luft. Rund 11 Prozent der Inselfläche sind direkt vom Vulkanausbruch betroffen. Dort wurden Häuser und Infrastruktur zerstört. Rege Nachfrage von „Vulkantouristen“ insbesondere vom spanischen Festland, gab es seit Beginn des Ausbruchs.

Tourismusausschuss

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Hakelei um den jeweiligen Ausschussvorsitz scheint etwas Neues zu sein im Zug der neuen Bundestagsbesetzung. Beim Innenausschuss gibt’s Probleme mit der AfD. Beim Tourismusausschuss ist man offensichtlich froh, dass der Vorsitz wieder weg geht von der AfD. Als Ausschussvorsitzende ist jetzt Jana Schirnke von der CDU vorgesehen.

Herausforderungen wachsen

Die Herausforderungen an den Ausschuss wurden jahrelang klein geredet und der Ausschuss fiel hauptsächlich durch die Aktivitäten herausragender Mitglieder, wie beispielsweise Markus Tressel (Bündnis90 / Die Grünen), auf. Tressel wäre in Augen der Branche nach wie vor Favorit für den Ausschuss. Da er aber nicht mehr für den Bundestag kandidiert hat, war diese Option gar keine.

Jana Schirnke wird zitiert mit der Ausgangslage, dass der Vorsitz gerade jetzt „eine besondere Verantwortung“ sei. Angesichts der seit fast Jahren anhaltenden Pandemie war gerade der Tourismus stark eingeschränkt. Jana Schirnke stammt aus der Spreewaldregion Brandenburgs, sollte also mit Fragen des Tourismus durchaus vertraut sein.

Sommerferien-Pläne

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Kultusministerkonferenz hat in ihrer letzten Sitzung, nach zweijährigen Verhandlungen, endlich die Sommerferienplanung für 2025 bis 2030 vorgelegt. Der Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes, Norbert Kunz, äußerte sich enttäuscht:

Es erweist sich beim Thema Sommerferienplanung, dass nicht unbedingt gut wird, was lange währt. Die Länder haben sich in der Kultusministerkonferenz auf eine Ferienregelung mit einem historisch denkbar kurzen Ferienkorridor von 80 Tagen geeinigt. (…) Die bislang bewährte Praxis, dass Bundesländer abwechselnd auch in der zweiten Juni-Hälfte Ferienbeginn haben, wurde teilweise aufgekündigt. Für den Deutschlandtourismus sind die Ferienzeiten ab 2025 enttäuschend. Nicht einmal der bisher geltende Ferienkorridor der Jahre 2018 bis 2024 von 82 Tagen wird eingehalten. Die Bedenken und Argumente der Branche und auch der Wirtschaftsministerkonferenz wurden offensichtlich ignoriert.

Damit seien Angebotsverknappung, Preisanstiege und eine nicht wünschenswerte Verkehrsbelastung vorprogrammiert. Die Entscheidung sei aus Sicht des Deutschlandtourismus nicht nachvollziehbar.

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