Digitaler EU – Impfpass
Er soll bis zum Sommer da sein. Die EU-Staaten haben sich auf dem EU-Gipfel, gestern, tatsächlich auf die Einführung eines einheitlichen digitalen Impfpasses geeinigt. Bundeskanzlerin Angela Merkel äußerte nach der Konferenz, dass sie davon ausgehe, dass der Pass tatsächlich bis zum Sommer zur Verfügung stehe.
Damit dürfte die Diskussion um Vorteile und größere Freiheiten für Geimpfte wieder Fahrt aufnehmen. Alle Staaten sind sich derzeit zwar noch darüber einig, dass dies erst durch eine höhere Impfquote realisiert werden könne. Einige Länder, insbesondere die wirtschaftlich stark vom Tourismus abhängigen, fordern diese Vorteile. Die Zahl der Länder, die Reisevorteile versprechen wollen wird größer. In der Konferenz, gestern, traten insbesondere Griechenland, Zypern, Österreich und Bulgarien für den Pass ein.
Deutschland und Frankreich reagieren in dieser Frage eher zögerlich. Da heißt es auch, dass es Vorteile ohnehin erst dann geben könne, wenn exakt geklärt sei, dass von geimpften Person garantiert keine Übertragungsgefahr für andere Menschen ausgehe.
Unklar ist auch, wie lange es, bei der Berücksichtigung der unterschiedlichen Meinungen und der EU-Bürokratie, dauert, bis eine solche APP tatsächlich zur Verfügung steht.
DER-Touristik schließt 40 Reisebüros
Nicht nur Deutschlands größter Reisekonzern TUI kämpft finanziell, auch die direkte Konkurrenz, wie beispielsweise DER-Touristik und FTI, kämpfen mit den Finanzen.
Das jüngste Corona-Opfer sind jetzt rund acht Prozent der 500 deutschen DER-Reisebüros. Konkret bedeutet dies, dass 40 Reisebüros geschlossen werden sollen und damit etwa 80 Vollzeitstellen wegfallen werden. Laut DER-Management will man diesen Abbau durch ein Freiwilligenprogramm realisieren. Auch wenn man Mitarbeiter*innen einen Job in einem anderen Büro anbieten will, bleibt offen, ob dies aufgrund der regionalen Entfernungen auch möglich gemacht werden kann. Die Auszubildenden der Filialen, die geschlossen werden, sollen ihre Ausbildung in einem anderen Filialbetrieb der Kette fortsetzen können.
Reise- und Mobilitätsänderungen
Baden-Württemberg hat gestern bekanntgegeben, dass es für Rückkehrer aus Hochinzidenz- und Virusmutationsgebieten sich künftig 14 Tage in Quarantäne begeben müssen, um die Verbreitung eventuell eingeschleppter Infektion mit höherer Sicherheit zu verhindern. „Freitesten“ ist nicht möglich. Außerdem wurde die Quarantänefreiheit für Genesene einer Covid-19-Infektion von sechs auf drei Monate reduziert.
Lettland hat die Schließung der Grenzen für nicht notwendige Reisen bis zum 6. April verlängert. Bei notwendigen Reisen gelten die vorherige Registrierung, die Vorlage eines negativen Corona-Tests, sowie eine Pflichtquaratäne.
Auf Mallorca dürfen, nach einer Durststrecke von sieben Wochen, Restaurants, Cafés und Kneipen wieder öffnen. Es gibt aber weiterhin Einschränkungen. Zunächst dürfen nur die Hälfte der Sitzplatzkapazitäten im Freien genutzt werden. Pro Tisch können maximal 4 Personen platznehmen. Außerdem müssen alle Betriebe jeweils um 17 Uhr schließen. Die Wocheninzidenz für Neuinfektionen pro einhunderttausend Einwohner liegt auf der Insel derzeit bei 38.
Israel plant, nach Aussage von Ministerpräsident Netanjahu, derzeit eine umfassende Öffnung des Landes zum April. Details zum Thema „Rückkehr zur Normalität“ wurden noch nicht bekanntgegeben.
Inwieweit diese Ankündigung auch zum „Wahlkampf-Geplänkel“ von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zählt bleibt offen. Israel muss innerhalb von zwei Jahren im März zum vierten Mal ein neues Parlament wählen, da die Regierungskoalitionen mit prompter Regelmäßigkeit zusammenbrachen.
Condor fliegt Fracht für DHL Express
Wie die Ferienfluggesellschaft gestern mitteilte gilt jetzt für einen Teil der Flotte wieder verstärkt: Pakete statt Passagiere. Vier Langstreckenmaschinen vom Typ Boeing 767 fliegen regelmäßig im Auftrag von DHL Express. Die Condor-Maschinen sind an DHLs größtem Standort in Leipzig stationiert und fliegen auf insgesamt drei Routen nach Shannon in Irland, Mailand-Malpensa in Italien und Köln. Diese Partnerschaft ist zunächst bis Ende Mai befristet. Deutlich wird dadurch auch, dass Condor versucht, finanziell liquide zu bleiben. Der Konflikt mit Lufthansa schmälert die Erfolgschancen. Deshalb hatte Condor bereits bei der EU-Kommission und beim Bundeskartellamt gegen LH geklagt.
Bereits im vergangenen Jahr hatte Condor den Großteil der Langstreckenflotte als sogenannte „Prachtern“ im Einsatz. Christian Schmitt, COO bei Condor erklärte in einer Pressemitteilung:
Die Partnerschaft zeigt auch, dass Condor sich in besonderen Situationen flexibel an Gegebenheiten anpassen kann und so in Zusammenarbeit mit DHL einen wichtigen Teil zur internationalen Lieferkette beiträgt.
Die derzeit angebotenen Fernstrecken seien von diesem neuen Vertrag nicht betroffen, heißt es weiterhin in der Presseerklärung. Die Verbindungen nach Ägypten, Kuba, den Malediven und der Dominikanische Republik würden planmäßig durchgeführt.
Quantas plant „Rückkehr“ im Herbst
Der australische National-Carrier plant die Wiederaufnahme der internationalen Verbindungen für den Herbst dieses Jahres. Das genaue Datum sei abhängig von der erfolgreichen, flächendeckenden Impfaktion in Australien. Flüge zum Nachbarn Neuseeland sollen, wenn möglich bereits im Juli wieder starten. Nicht abrücken will man von der im November bekanntgegebenen Regel, künftig nur noch Passagiere mit einem entsprechenden Impfnachweis zu transportieren.
DJH: Hausaufgaben gemacht
Eigentlich wollte der 2,4 Millionen Mitglieder starke Verband im vergangenen Jahr den 111. Geburtstag der heute weltumspannenden Jugendherbergsidee mit vielen nachhaltigen Aktionen feiern – doch dann kam die Corona-Pandemie und mit ihr die monatelange Schließung der rund 450 Häuser. Das Deutsche Jugendherbergswerk habe die Zeit genutzt, um auf die neuen Anforderungen gut und nachhaltig zu reagieren.
Ein eigenes Hygienekonzept wurde und sei für jede Jugendherberge und jede Gästegruppe nutzbar. Speziell für Klassen- und Gruppenfahrten wurden Angebote und Programme neu konzipiert sowie Hilfestellungen für die Pädagoginnen und Pädagogen erarbeitet. Angepasste und flexible Stornierungsbedingungen sollen das verfrühte Absagen von Aufenthalten überflüssig machen. DJH-Hauptgeschäftsführer Julian Schmitz erklärt:
Mit all diesen Maßnahmen sehen wir uns sehr gut vorbereitet und stehen bereit, sobald eine Wiedereröffnung möglich ist. Was aktuell sicherlich am meisten fehlt, ist eine klare Perspektive, wann es wieder losgehen kann – nicht nur für unsere Gäste, sondern auch für die Mitarbeitenden, die fast ausschließlich seit Monaten in Kurzarbeit sind. Die Tatsache, dass wir als gemeinnütziger Verband keine Rücklagen von nennenswertem Umfang bilden dürfen, die uns jetzt weiterhelfen könnten, macht den dringenden Unterstützungsbedarf für das DJH deutlich.
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