DRR Corona-News 20.03.20 – Warten auf den “Shutdown”?

Erster Schnee im Erzgebirge - Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Inland

Deutschland droht vermutlich der Shutdown. Die Ministerpräsidenten einiger Bundesländer haben heute schon  Maßnahmen bekanntgegeben, die das andeuten könnten.

Bayern hat dabei heute Mittag eine zweiwöchige Ausgangsbeschränkung verhängt. Das Verlassen der Wohnung ist ab Morgen nur noch mit triftigem Grund erlaubt (Einkäufe, Arztbesuche, Arbeit). Nach dem Infektionsschutzgesetz können bei Verstoß Bußgelder in einer Höhe von bis zu 25.000 Euro verhängt werden. Ministerpräsident Markus Söder bat um Verständnis für diese einschneidenden Maßnahmen: „Wir bekommen, wenn wir nicht aufpassen, eine ähnliche Tendenz wie in Italien oder Frankreich.

Im Laufe des Nachmittags werden weitere Bundesländer mit einschneidenden Maßnahmen folgen. Jetzt steht bereits fest, dass Restaurants in Bayern und Hessen ab Morgen 12 Uhr geschlossen bleiben müssen. Zusammenkünfte von mehr als 5 Menschen werden untersagt.

Große deutsche Ferienparks (wie z.B. der Europapark Rust) haben die Saisoneröffnung bis mindestens Mitte April verschoben.

Die allgemeine Reisewarnung des Auswärtigen Amts gilt jetzt bis Ende April.

Ob es zum generellen Shutdown in Deutschland kommt, hängt auch von der weiteren Entwicklung und vom Verhalten aller Bürger ab. Man wolle sich das Verhalten der Bevölkerung übers Wochenende ansehen, verlautete aus dem Kanzleramt. Eine Entscheidung darüber wird wohl am Sonntagabend fallen.

Ausland

USA

Für die rund 40 Millionen Einwohner Kaliforniens gilt jetzt eine Ausgangssperre. Ohne diese drastischen Maßnahmen rechnen die Behörden mit 25 Millionen Infektionen im US-Bundesstaat an der Pazifikküste.

Golden Gate Brücke

Österreich

Die Ausgangssperren und alle weiteren drastischen Maßnahmen werden bis mindestens Ostermontag (13.04.) verlängert.

Spanien

Alle derzeit noch geöffneten Hotels müssen spätestens am 26. März schließen.

Flugbetrieb

Lufthansa „groundet“ 700 seiner 763 Maschinen. Sie werden an Flughäfen und (noch nicht) Flughäfen (BER) geparkt. Der Frankfurter Flughafen schließt ab Montag seine Nordwest-Landebahn und gibt sie als Abstellfläche für geparkte Maschinen frei. Mit den übrigen Maschinen wird LH einen reduzierten Betrieb organisieren. Gleichzeitig denkt man darüber nach, auch Großraumflugzeuge vom Typ Boeing 747 als Frachtmaschinen zu benutzen.

Ryanair fährt seinen Flugbetrieb (auch für die Tochterfirmen Buzz und Malta Air) weitgehend gen Null. Laudamotion fliegt schon seit Dienstag nicht mehr. Lediglich einige Verbindungen zwischen Irland und Großbritannien sollen aufrechterhalten werden.

Emirates denkt über die vorübergehende Stilllegung ihrer A 380-Flotte nach. Dies wäre keine kleine Maßnahme. Immerhin besitzt der arabische Carrier 115 Exemplare des Maschinentyps und ist damit größter Betreiber des „Riesen-Airbus“.

Condor erweitert seinen Rückflugplan um Linienflüge vorerst bis 18. April 2020. Condor fliegt ab kommenden Montag teilweise mehrfach wöchentlich nach Seattle, Palma de Mallorca, Teneriffa, Gran Canaria sowie Jerez de la Frontera auf dem spanischen Festland, um Gäste oder Einwohner nach Hause zu bringen. Über Seattle können Deutsche aus den gesamten USA mit dem Condor Partner Alaska Airlines nach Hause fliegen. – Gäste, deren Rückflüge ab Palma de Mallorca, Teneriffa, Gran Canaria, Jerez de la Frontera und Seattle annulliert worden sind, können sich gebührenfrei auf die neu aufgelegten Flüge umbuchen. Gäste, die noch keinen Rückflug haben, können die Flüge im Condor-Rückflugplan unter www.condor.com buchen. Um über die Luftbrücke des Auswärtigen Amts nach Hause zu kommen, registrieren sich Urlauber im Ausland über www.condor.com/fly-home. Das Auswärtige Amt koordiniert die Rückflüge entsprechend und setzt sich mit den Betroffenen für ihren Flug direkt in Verbindung.

Foto: Condor

Reiseveranstalter

Der Umsatzausfall bei den deutschen Reiseveranstaltern und Reisebüros summiert sich nach Hochrechnungen des Deutschen Reiseverbandes (DRV) alleine bis Ende April 2020 auf mehr als 4,8 Milliarden Euro.

Angesichts der drastischen wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona Krise fordert der Deutsche Tourismusverband (DTV) Bund und Länder auf, sofort einen Rettungshilfefonds für Betriebe in besonders betroffenen Branchen einzurichten.

TUI hat heute verlauten lassen, man stelle sich auf Kurzarbeit bis Ende September ein.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*