DRR News 18.08.20 – Spanien / Baltikum / Skandinavien / Flugeinschränkung / Flugzeugreinigung / Airlinepfändung

Spanien - Andalusien - (D-RR Archivbild)

Spanien Pauschalreisen

Inzwischen lichtet sich das Durcheinander der Reiseregeln deutscher Veranstalter. Touristik aktuell nennt folgende Bedingungen und Grundlagen:

TUI: Alle Reisen (mit Ausnahme der Kanaren) bis 24. August sind abgesagt. TUI stellt Guthaben her, erhöht um 150 Euro bei einer Umbuchung auf andere Ziele oder erstattet den Reisepreis. Vor Ort befindliche Urlauber wurden aufgefordert, ihren Urlaub innerhalb der nächsten sieben Tage zu beenden. Deren Rückerstattung kommt von der „Covid-19-Versicherung, die im Reisepreis inkludiert ist.

DER-TOURISTIK: Hier will man heute neu entscheiden. Zunächst sind Reisen in die spanischen Risikogebiete bis einschließlich 21. August storniert worden.

ALLTOURS: Hier sind Reisen theoretisch bis zum 15. September abgesagt worden. Allerdings gibt man Urlaubern die Wahl: Entweder doch fliegen oder finanzielle Rückerstattung. Auch Neubuchungen sind derzeit wohl möglich.

ANEX und VTours: Die Veranstalter haben ihre Kunden informiert, allerdings die Reisen nicht komplett abgesagt. Kunden können zwischen Reisantritt und Rückerstattung wählen.

Ratlosigkeit im Spanien-Tourismus

Touristik verunsichert

Das Sommergeschäft droht immer stärker zum Desaster zu werden. Insbesondere die Reisewarnung für Spanien hat für weitere Ängste gesorgt. Viele Veranstalter kritisieren die unklare Angabe des Gesundheitsministeriums, das zwischen Reisewarnung und Reiseverbot unterscheidet und somit bei Kunden Verunsicherung auslöst.  Torsten Schäfer, Sprecher des Deutschen Reiseverbands (DRV) sagte:

„Sollte die weltweite Reisewarnung über den 31. August bestehen bleiben und jetzt noch Spanien dazukommen, wird der Umsatzausfall, der zwischen März und August schon 20 Milliarden Euro beträgt, weiter steigen“

Der Vertriebsklimaindex des Fachmagazins fvw weist weiterhin schlechte Verkäufe von Reisen aus. Eine Verbesserung sei nicht in Sicht.

Für eine Wirtschaftsbranche geht’s ans Eingemachte

Ryanair stutzt Flugpläne

Angesichts der Reisewarnungen für Spanien hat der Billigflieger eine erhebliche Kapazitätseinschränkung für September angekündigt. Sie soll bei etwa 20 Prozent weniger Flügen liegen. Besonders betroffen werden, neben Spanien, Verbindungen nach Schweden und Frankreich sein.

Weniger Flüge im September – Foto: Ryanair

Rückreise aus Kroatien

Wir hatten gestern über die Reisewarnung Österreichs für Einreisende aus Kroatien berichtet. Dies gilt selbstredend auch für Urlauber, die mit dem Auto aus Kroatien nach Hause fahren und Slowenien wie Österreich durchqueren.

Der Transit durch Slowenien muss innerhalb von 12 Stunden geschehen. Übernachtungen sind nicht gestattet, kurze Stopps allerdings erlaubt. Die Einreise nach Österreich ist nicht überall erlaubt. Kroatienheimkehrer dürfen von Slowenien aus nur über die Autobahnübergänge Karawankentunnel und Spielfeld sowie über den Grenzübergang Loibltunnel nach Österreich einreisen.

Von Kroatien nur Nonstop durch Österreich

Das Land muss danach ohne Halt und ohne Pause durchfahren werden. Weder das Tanken, noch der Stopp an einer Raststätte oder einem Parkplatz sind in Österreich erlaubt.

Verschärfte Regeln für Skandinavien & Baltische Staaten

Island schränkt ein

Nach Lockerungen für Touristen, wird die Einreise am Flughafen von Keflavik jetzt wieder streng gehandhabt. Es ist auf jeden Fall ein kostenpflichtiger Corona-Test fällig. Wer die Summe vorher bezahlt und sich registriert spart Geld (58 statt 70 Euro). Danach muss man aber trotzdem in eine verkürzte Quarantäne von fünf bis sechs Tagen und sich danach einem zweiten Test unterziehen. Erst nach Vorlage des zweiten negativen Tests darf man sich frei im Land bewegen. Der Incoming Tourismus dürfte sich damit weitgehend erledigt haben. Hintergrund für diese strengen Maßnahmen ist der Wiederanstieg der Infektionszahlen auf der Insel.

Transitreisende in Richtung USA und Canada sind davon nicht betroffen.

Dänemark regelt neu

6 TageRegel gefallen: Familienurlaub im dänischen Ferienhaus Foto: Visit Denmark

Das Land führt, nach gestiegenen Infektionszahlen, zum 22. August eine Maskenpflicht bei der Benutzung des öffentlichen Nahverkehrs ein. Die Maskenpflicht gilt in Bussen, Zügen, Straßenbahnen, der Kopenhagener Metro, auf Fähren und in Taxis. In Bahnhöfen besteht ebenfalls Maskenpflicht. Eine Ausdehnung auf andere öffentliche Bereiche, wie Supermärkte, könnte folgen.

Für Touristen gibt es aber auch Erleichterungen. Dis bisher vorgeschriebene Mindestaufenthaltsdauer von sechs Tagen im Land wurde abgeschafft.

Litauen verlangt Registrierung

Vilnius / Litauen

Grundsätzlich dürfen nur noch Bürger eines Staates einreisen, das weniger als 16 neue Infektionsfälle pro einhunderttausend Einwohner ausweist. Jeder Besucher muss sich, möglichst vorab, auf einer Website registrieren. Alle Länder, die über dieser Zahl liegen müssen einen negativen Corona-Test vorweisen und sich zusätzlich einer zweiwöchigen (bei negativem Test kürzer) Quarantäne unterziehen. Deutschland liegt derzeit bei einem Neuinfektionswert von 16,4. Im Vergleich dazu melden Dänemark 31, die Niederlande fast 46 und Spanien 116 (Stand: 17.08.)

United Airlines reinigt elektrostatisch

Im Kampf gegen die Ausbreitung von Coivid-19 hat United Airlines in Frankfurt und München ein neues Reinigungssystem der Flugzeugkabinen eingeführt. Zusätzlich zur normalen Reinigungsroutine kommt jetzt vor jedem Start ein elektrostatisches Sprühsystem zum Einsatz. Es soll zuverlässig Schmutzpartikel, Viren und Bakterien von Oberflächen wie Sitzen, Gepäckfächern und Fensterblenden entfernen und auch schwer zugängliche Stellen desinfizieren.

Thorsten Lettnin, Managing Director Sales, Continental Europe & India sagte:

 „Das elektrostatische Reinigungssystem setzen wir bereits seit einiger Zeit erfolgreich in den USA ein, weshalb ich mich sehr freue, dass jetzt auch unsere Gäste auf den Flügen ab Frankfurt und München davon profitieren.“

In einem kurzen Video demonstriert United die Funktionsweise des elektrostatischen Reinigungssystems:

Rückzahlungsstreit eskaliert

Die Rückzahlungsmoral von Airlines ist nach wie vor nicht die Beste, bekommt durch das aktuelle Vorgehen des Fluggastportals Flightright eine neue Dimension. Flightright lässt jetzt deutsche Konten, Sparverträge und Depots der von TAP Air Portugal durch einen Gerichtsvollzieher pfänden. Das Unternehmen teilte mit, dass man sich zu diesem Schritt entschlossen habe, nachdem der Eindruck entstanden sei, dass TAP zu den besonders ignoranten Fluggesellschaften gehöre.

Hintergrund sind ausstehende Zahlungen der Airline, die bis ins Jahr 2019 zurückgehen und inzwischen eine Dimension von 750.000 Euro erreicht haben. Davon stehen Flightright alleine Provisionen in Höhe von mindestens 150.000 Euro zu.

A 320 – Foto: TAP Air Portugal

 

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