Verschärfte Lage: Spanien ab Sonntag Risikogebiet
Ganz Spanien, inklusive Balearen und Kanaren gelten ab Sonntag wieder als Risikogebiet. Die Entscheidung der Bundessregierung kam um 13 Uhr. Für einen geplanten Spanienurlaub hat diese Einstufung zunächst keine wirklichen Folgen. Wer nach Spanien fliegt muss sich ohnehin vor Einreise registrieren und einen negativen Test vorlegen, bzw. abgeschlossene Impfung oder Genesung nachweisen. Folgen, sofern sie mit dem Flugzeug unterwegs sind. Es wäre die niedrigste von 3 Risikostufen, die auch bei Rückkehr in Deutschland keine Pflicht zur Quarantäne beinhaltet.
Die aktuellen Zahlen verheißen aber nichts Gutes. Die Tagesinzidenz von heute liegt bereits wieder bei über 200. Der „balearische Wirtschaftszirkel“ erwartet für Mallorca und die Nachbarinseln einen weiteren Anstieg.
Bei Fortsetzung der aktuellen Entwicklung droht damit die Einstufung als Hochinzidenzgebiet. Dies würde vermutlich frühestens zum Ende der kommenden Woche passieren, wenn die Inzidenzien weiter ansteigen. Dann unterlägen alle Reiserückkehrer wieder einer zehntägigen Quarantänepflicht, aus der man sich nach fünf Tagen freitesten könnte. Die Entwicklung dorthin und eine entsprechend folgenreiche Entscheidung wäre ein herber Rückschlag für den spanischen Tourismus und ein Argument, den Aufenthalt dort zu stornieren oder auf andere Ziele umzubuchen.
Zypern – Fidschi – Griechenland
Zypern ist ab Sonntag wieder Hochinzidenzgebiet. Die Inzidenzzahl liegt heute knapp unter 600. Gefährlich dabei ist auch die niedrige Impfquote auf Zypern. Sie hat gerade einmal knapp 10 Prozent der Bevölkerung erreicht. Ab Sonntag gilt damit eine Quarantänepflicht, aus der man sich durch einen weiteren Test nach fünf Tagen „befreien“ kann. Geimpfte oder genesene Personen sind von der Quarantänepflicht befreit.
Neues Hochinzidenzgebiet ist auch ein eher exotisches Ziel, das vermutlich aktuell kaum besucht wird. Auch Fidschi hat wieder den Status des Hochinzidenzgebiets. Der aktuelle Inzidenzwert liegt bei 425. Irland hat es erneut getroffeen. Die Regionen Mid-West und Midland sind ab Sonntag wieder Risikogebiet.
Auch die Infektionszahlen in Griechenland steigen wieder. Je nach Region gibt es „7 Tage-Inzidenzwerte“ bis zu 80.
Die heutigen Entscheidungen enthalten auch Entwarnungen für Saudi-Arabien und die Provinz Kronoberg in Schweden. Vom Hochinzidenz- zum “normalen” Risikogebiet zurückgestuft wurden Trinidad & Tobago und das Emirat Bahrain.
Afrika fällt „hinten runter“
Die Diskussion um Hochinzidenz- und Virusvariantengebiete in Afrika und der Umgang mit entsprechenden Warnungen wurde in einem Artikel des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) aufgegriffen.
Kritisiert wird u.a., dass trotz hoher „Delta-Infektionen“ Portugal, Russland und Großbritannien keine Virusvariantengebiete mehr sind, aber neun afrikanische Staaten seit Monaten auf der Warnliste stünden, obwohl Corona kaum mehr eine Rolle spiele. Zitiert wird ein südafrikanischer Politiker, der sagt, die Welt habe kein Problem damit, den afrikanischen Kontinent als Ort allen Unheils und aller Krankheiten darzustellen.
Der Afrika-Wirtschaftswissenschaftler Robert Kappel sprach gegenüber RND, dass dies eine Art Afrika-Bashing sei. Entscheidungen würden ohne genaues Hinschauen getroffen und europäische Leitlinien seien nur gültig, wenn es passe. Der Kontinent Afrika werde permanent abgewertet.
Weiterhin keine Öffnung in Richtung USA
Eine Lockerung des bestehenden Einreiseverbots für touristische Trips in Richtung USA bleibt wohl noch geraume Zeit bestehen. Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert einen Sprecher des „Weißen Hauses“ mit folgender Aussage:
Wir haben enorme Fortschritte in unseren Impfbemühungen gemacht, so wie viele andere Länder auch, aber wir wollen sicherstellen, dass wir uns bewusst bewegen und in der Lage sind, den internationalen Reiseverkehr nachhaltig wieder zu öffnen, wenn es sicher ist, dies zu tun
Diese Äußerung dürfte insbesondere bei US-Tourismusorganisationen wie „Brand USA“ und der „US Travel Association“ keine Begeisterung auslösen. Die Verbände fordern seit Wochen eine zügige Öffnung für den Tourismus aus Europa. Zuletzt hatten am 7. Juli zwei Dutzend Organisationen Präsident Joe Biden aufgefordert endlich einen Plan vorzulegen, der einen konkreten Zeitrahmen für die Revitalisierung des Auslandstourismus liefert. Gefordert wird eine Öffnung noch vor Ende der Sommersaison. Betroffen vom Einreiseverbot sind neben der EU auch China, Iran, Großbritannien, Brasilien und Südafrika.
Condor hat Flextarif verlängert
Der Ferienflieger bietet allen Kunden auch im Juli maximale Flexibilität bei der Buchung. Gäste haben die Möglichkeit bei Neubuchungen gebührenfrei umzubuchen. Umbuchungsgebühren entfallen weiter und bis Ende Juli zu allen Zielen im Condor Streckennetz und unabhängig von der gebuchten Tarifklasse.
Condor fliegt Gäste von den Flughäfen Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg, Berlin, Leipzig, Stuttgart und München, sowie von Zürich in der Schweiz zu Urlaubszielen weltweit.
Lufthansa will ausbauen
Laut einer Meldung des Wirtschaftsmagazins „Capital“ will Lufthansa ab September das gesamte Streckennetz wieder anbieten. Zum Start werde das wohl zunächst mit geringeren Flugfrequenzen passieren, aber alle Vor-Corona-Destinationen sollen wieder angeboten werden. Weiterhin sollen die Aktivitäten im touristischen Segment ausgebaut werden. Das erklärt auch die Meldungen der letzten Tage, dass LH einige stillgelegte Großraumflugzeuge vom Typ Boeing 747-400 reaktiviert.
Statistik: Deutschland-Tourismus startet zögerlich
Der prophezeite Boom für den Urlaub im eigenen Land ist nach der Öffnung nicht in dem Maße angelaufen, wie erhofft. Das Statistische Bundesamt teilte mit, dass die Zahl der Übernachtungen nur etwa dreißig Prozent der Ergebnisse aus dem Mai 2019 erreicht hat. Im Vergleich zum Mai des letzten Jahres stiegen die Übernachtungen aber. Aus der Statistik geht auch hervor, dass es im Mai noch ein weitreichendes Beherbergungsverbot für Urlaubsgäste gab und nur wenige Pilotprojekte, zum Beispiel in Schleswig-Holstein, schon voll durchstarten durften. Die Zahlen für den Juni dürften besser aussehen. Trotzdem verhagelt der Mai die bisherige Jahresbilanz.
Ferienwohnungen top
Der Favorit, insbesondere für Inlandsurlauber sind Aufenthalte in Ferienhaus oder Ferienwohnung. Die Buchungsplattform „Best Fewo“ teilt mit, dass bereits knapp 90 Prozent der Unterkünfte für die Sommerferienzeit ausgebucht seien. Insbesondere die Reisedauer hat wohl zugenommen. Weiterhin geben die Gäste mehr Geld für Komfort und Luxus aus. Unterkünfte mit Meerblick, Sauna und Whirlpool stehen auf der Favoritenliste. Daraus ergeben sich auch die höheren Ausgaben für den Urlaub, denn die Unterkünfte seien eigentlich nicht teurer geworden, betont „Best Fewo“ Geschäftsführer Dirk Föste gegenüber „touristik-aktuell“.
Cartoon-Radweg: Radeln und Lachen
Seit heute, findet in Kooperation mit der CARICATURA Kassel – Galerie für Komische Kunst – eine außergewöhnliche Cartoon-Ausstellung entlang des Fulda-Radweg R1 statt. Für die Dauer von vier Wochen wollen 22 Großflächenbanner zu den Themen Rad und Freizeit die Menschen zwischen Fulda und Bad Karlshafen zum Lachen bringen. Damit geht das Format „Ein Radweg lacht – Das Comedy Festival“ nach seinem erfolgreichen Start 2019 in die nächste Runde. In 2020 musste das Festival pandemiebedingt pausieren.
Die Kunstwerke befinden sich direkt oder wenige Meter vom Radweg entfernt. Weil alles ausschließlich im Freien stattfindet, sind vorgegebene Hygienemaßnahmen kein Problem. Ute Schulte, Geschäftsführerin der Regionalmanagement Nordhessen GmbH betonte bei der Eröffnung:
Radtourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die gesamte Region. Mit der Aktion lenken wir Aufmerksamkeit auf den Radweg und steigern so die Wertschöpfung in den Betrieben entlang der Strecke. Nach dem langen Lockdown freuen sich die Gastronomen und Freizeiteinrichtungen darauf, endlich wieder Gäste empfangen zu dürfen.
Der Fulda-Radweg R1 verläuft von Gersfeld unterhalb der Wasserkuppe bis Bad Karlshafen und quert somit die gesamte Region in Nord- und Osthessen. Seit der Zertifizierung des Weges mit vier Sternen im Jahr 2012 investierten die Anrainer-Regionen kontinuierlich in die Infrastruktur und Wegbeschaffenheit des R1. Noch in diesem Jahr strebt der Fulda-Radweg die „5-Sterne Zertifizierung“ gemäß den ADFC-Kriterien an.
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