Die Zahlen des Tages (RKI)
682,7
(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner – steigend)
113.099
(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)
84
(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)
141.189
(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)
Reiseradio-Kommentar: Auch das noch?
Aus der Sicht des getretenen Urlaubers könnte man sagen: Bitte nicht auch das noch. Jetzt starten Tarifverhandlungen mitten in einer Saison in der Vieles nicht so läuft, wie es laufen sollte. Gestern begannen die Verhandlungen bei Lufthansa und Verdis Forderungen belaufen sich auf Gehaltserhöhungen von 9,5 Prozent aber unterm Strich mindestens 350 Euro mehr pro Monat. Die Gewerkschaft hat auch schon mal mitgeteilt, dass sie nicht vor Warnstreiks zurückschrecke, gerade jetzt. Selbstredend: Die Horrorvision vor Augen, könnte Arbeitgeber LH schneller zu einem akzeptableren Angebot veranlassen. Die Friedenspflicht ist durch. Seit heute ist ein Warnstreik formal jederzeit möglich.
Bei Easyjet ist man seit gestern schon durch. Ergebnis: Einmalzahlungen plus durchschnittlich 8 Prozent mehr Geld. Diese Marke steht im Raum, auch für LH. Der Kranich wäre gut beraten jetzt schnell ein Angebot vorzulegen, denn Warnstreiks kämen zur Unzeit und ließen den Urlaubsbetrieb 2022 endgültig im Chaos versinken. Vom Imageschaden möchte ich lieber nicht schreiben.
Automatisierte Fluggastentschädigung
Die Verbraucherzentrale Bundesverband fordert eine schnelle, automatisierte Entschädigungsabwicklung bei Flugausfällen oder erheblichen Verspätungen. Deren Mobilitätsexpertin Marion Jungbluth forderte in einem Interview mit dem Handelsblatt eine vereinfachte und schnelle Abwicklung der Ansprüche von geschädigten Fluggästen. Sie sagte dort:
Wenige Klicks zum Antrag und schnelle Überweisung möglichst automatisiert sind ein zeitgemäßer Anspruch.
Dies sei angesichts der stark steigenden Unregelmäßigkeiten bei der derzeitigen Flugabwicklung ein berechtigter Anspruch.
Aktuell explodieren die Verspätungen und Flugausfälle geradezu. Sowohl Flugrechtsdienstleister als auch der ADAC registriert derzeit eine sechsmal höhere Zahl von anstehenden Verfahren im Vergleich zum Juni 2019. Marion Jungbluth betonte im geführten Interview außerdem, dass man perspektivisch über das Prinzip der kompletten Zahlungsverpflichtung bei Flugbuchungen wieder diskutieren müsse. Vorkasse bedeute auch eine Garantieverpflichtung zur Durchführung der bezahlten Leistung.
Inflation schlägt sich auf Preise nieder
Insbesondere Hotels und Gastronomie sind davon betroffen und dies nicht nur in Deutschland, sondern auch international. Besonders betroffen sind beliebte Urlaubsziele. Hoteliers auf den Kanarischen Inseln beklagen Preisanstiege bei Lebensmitteln zwischen 30 und 70 Prozent. Da Preiserhöhungen durch bestehende Veranstalterverträge und die Konkurrenzsituation kaum möglich seien, befürchten die Hotels einen erheblichen Gewinneinbruch. Nach zwei Pandemiejahren bedeutet dies eine Fortsetzung der wirtschaftlichen Probleme.
Beliebte Ziele erheblich teurer
Stark steigende Preise in der Spitzenhotellerie (5-Sterne+), die bei individuellen Buchungen auch zum Tagen kommen, melden insbesondere Griechenland (+110%) und Ägypten (+48%). Auch niedriger kategorisierte Hotels haben inzwischen die Preise erhöhen müssen.
Portugal und Spanien (siehe oben) haben Preiserhöhungen nicht in dem Ausmaß umgesetzt bzw. umsetzen können. Der Anstieg in Portugal (+10-18%) und Spanien (+5-15%) fällt vergleichsweise moderat aus.
Günstigere Angebote finden sich derzeit lediglich in der Türkei. Dort sind die Hotelbetriebe darauf angewiesen viele Häuser zusätzlich zu füllen, da der Großteil der russischen Touristen in diesem Sommer nicht gebucht hat. Dies macht die Unterkunft in einem türkischen 5-Sterne-Hotel aktuell um 10% günstiger. Im 3 und 4-Sterne-Bereich gibt es aber auch dort Preissteigerungen von 8 bis 10%.
Pauschalurlauber im Vorteil
Diese aktuelle Anhebung von Hotelpreisen dürfte Pauschalurlauber kaum betreffen. Da die Verträge in diesem Bereich zeitig geschlossen wurden, wirkt sich die Preissituation hier noch nicht aus.
Deutsche Bahn bei Star Alliance
Von einer neuen Variante der geschäftlichen Zusammenarbeit berichtete die Deutsche Presse Agentur (dpa). Die Deutsche Bahn soll danach Mitglied bei der Airline-Kooperation „Star Alliance“ werden. Damit soll die bereits vorhandene Zusammenarbeit von Lufthansa und Deutscher Bahn (z.B. die Zubringerverbindungen der Bahn unter LH-„Flug“nummer) auch den Kunden der anderen Star Alliance Mitglieder zugänglich gemacht werden. Dies sei ein „starkes Zeichen für die Mobilitätswende und erleichtere die kombinierte Nutzung von Flug und Zug“ hieß es in der Einladung zu einer Pressekonferenz, die für kommenden Montag geplant ist.
Im Flugbündnis sind insgesamt 26 Airlines Mitglied. Dazu gehören, neben der Lufthansa Gruppe mit LH, Austrian, Swiss und Brussels, u.a. Aegean, Air Canada, Singapore Airlines, LOT, SAS, TAP Portugal, Thai, Turkish Airlines und United.
„Deutschlands Seenland“ mit neuem Partner
Seit fünfzehn Jahren gehen die Tourismusverbände von Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern bei der Vermarktung ihrer wassertouristischen Angebote gemeinsame Wege. Ab sofort ist auch die Berlin Tourismus & Kongress GmbH (visitBerlin) dieser Kooperation beigetreten.
Zentrales Element für die gemeinsame Bewerbung der wassertouristischen Angebote in den drei Bundesländern ist die Webseite deutschlands-seenland.de. Über diese gemeinsame Plattform werden die einzelnen Reviere in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin vorgestellt.
Dort gibt es Tipps für Ausflüge und mehrtägige Touren mit Kanu und Floß sowie ausgewählte Empfehlungen für den Urlaub auf dem Hausboot. Charterschiffe und Hausboote können auf dem Portal direkt gebucht werden. Vorgestellt werden außerdem Angebote an Land, wie Rad- oder Wandertouren, die an Seen oder Flüssen entlangführen.
Freizeitparadies in Ostdeutschland
In den drei Bundesländern stehen Gästen mehr als 5.000 Seen und knapp 60.000 Kilometer Fließgewässer für den Urlaub und Ausflüge auf und am Wasser zur Verfügung.
In Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg ist auf rund 900 Kilometer Wasserstraßen die führerscheinfreie Fahrt möglich. In Berlin gilt der Bootsführerschein.
Festmachen kann man an in Brandenburg an mehr als 800 Sportboothäfen, Marinas, an Wasserwanderrastplätzen und Anlegestellen.
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es insgesamt 350 Wasserwanderrastplätze sowie Marinas und Sportboothäfen mit 7.750 Liegeplätzen.
In Berlin sind fast 7 Prozent des Stadtgebietes mit Wasser bedeckt. Es gibt rund 80 Seen und Badeseen mit 39 offiziellen Badestellen. Der Müggelsee in Treptow-Köpenick ist mit 740 Hektar der größte See der Stadt. Mehr als 50 Inseln liegen in der Spree, der Havel und in den Berliner Seen.
Airport Frankfurt-Hahn gerettet?
Die Zeichen weisen darauf hin. Der Hunsrück-Flughafen hatte im letzten Jahr Insolvenz angemeldet. Jetzt gibt es, nach Angaben des Insolvenzverwalters, einen neuen Investor. Es gibt wohl einen Vertrag über den Kauf mit einem Investorenkonsortium unter der Frankfurter „Swift Conjoy GmbH“. Der neue Eigentümer will den Flugbetrieb fortsetzen, alle Mitarbeitenden übernehmen und den Betrieb wieder ausbauen.
Die Verträge sind zwar schon notariell beglaubigt aber noch nicht in Kraft. Details müssen wohl noch ausgehandelt werden. Dies soll zeitnah geschehen. Der Kaufpreis des Airports in Hahn ist nicht bekannt.
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