D-RR News 07.12.20 – LH / Condor / Aegean / Skigebiete / Novembergeld

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Rüdiger Edelmann

Deutschland einig Risikogebiet! Und trotzdem sind die regionalen Unterschiede so groß. Angesichts von Infektionszahlen mit einer Inzidenz die an 400 und mehr kratzt, ist das Überschreiten der 50er-Marke in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern fast schon eine Petitesse. Aber, so haben alle anderen auch angefangen.

Wenn denn nur endlich das Gejammer um Freiheitsberaubung und das Geschwurbel um die Corona-Diktatur aufhören würde. Ich bin bei weitem kein Fan von Jens Spahn. Gestern Abend benutzte er im Interview mit RTL aber eine sehr griffige und richtige Formulierung: Es könne nicht sein, dass einige für den Glühwein und andere für die Intensivstation zuständig seien.  Wissenschaftler und Journalist Harald Lesch, dessen Fan ich bin, sagt genau so deutlich, dass da im deutschen Ethikunterricht etwas schiefgegangen sein muss.

Bayern redet über Ausgangssperren. Thüringen und Hessen denken darüber ebenfalls nach. 17 Tage bis Weihnachten und leider ist garnix in Ordnung.

Das sind die Reiseradio-News von heute:

Lufthansa: Massiver Stellenabbau

Man könnte bei der angekündigten Größenordnung auch von Massenentlassungen reden. Die Krise ist „perfekt“. 29.000 Stellen sollen bis zum Jahresende gestrichen sein. Eine weitere Reduzierung um 10.000 Arbeitsplätze ist für 2021 in Planung. In der letzten Woche gab es grünes Licht der EU-Behörden für den Verkauf des Europageschäfts der Catering-Tochterfirma LSG. Das bedeutet eine weitere „Entlastung“ um 7.500 Stellen.

Lufthansa CEO Carsten Spohr – Foto: Oliver Roesler / Lufthansa

Im November redete CEO-Carsten Spohr noch von 27.000 Vollzeitstellen, die gestrichen werden müssten. Eine Trendwende im Luftfahrtgeschäft ist trotz der gemeldeten Buchungssteigerungen in den letzten Tagen nicht in Sicht. Die Zahl der Arbeitsplätze soll, nach Angaben des Managements, unter die Marke von Einhunderttausend gedrückt werden.

Der Verzicht des Personals auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld, sowie Tariferhöhungen bis Ende 2021 bringt eine Einsparung von 200 Millionen Euro bis zum Ende des nächsten Jahres. Im Gegenzug hatte sich LH verpflichtet auf Kündigungen bis Ende 2021 zu verzichten.

LH & Condor im Clinch

Der Vertrag um LH-Zubringerflüge zu Fernverbindungen der Condor ab Frankfurt und München wurde Ende letzter Woche von Lufthansa aufgekündigt. Dies ist ein herber Rückschlag für den Ferienflieger Condor.

Ab Sommer 2021 wird es dann nicht mehr möglich sein, Fluggäste mit einem Ticket und mit durchgechecktem Gepäck von anderen deutschen Flughäfen zum Startpunkt ihres Fernfluges zu transportieren. Die pauschale Buchungsmöglichkeit der Condor entfällt, ihre Fernstrecken werden damit unattraktiver. Lufthansa hingegen plant mit dem Projekt „Ocean“ schon seit Monaten eine Ausweitung des Flugplans auf attraktive Urlaubsregionen.

Condor will juristische Schritte wegen Wettbewerbsverzerrung prüfen.

Ausbau bei Aegean Airlines

Aegean setzt auf Sommer 2021

Die griechische Fluggesellschaft will im Sommer 2021 die Zahl der Verbindungen in Richtung griechische Inseln massiv ausbauen. Über 100 neue internationale Verbindungen sollen hinzukommen. 50 neue Strecken sollen in den Flugplan aufgenommen werden. Neben den regionalen Stützpunkten Thessaloniki, Heraklion, Chania (beide Kreta) und Rhodos sollen neue Basen der größten griechischen Fluggesellschaft in Corfu, Mykonos und Santorini gegründet werden. An den neuen Stützpunkten soll jeweils eine Maschine stationiert werden. Mit 7-8 Flugzeugen ist Heraklion die größte Basis von Aegean.

Skigebiete

Jetzt gibt es die offiziellen Regelungen aus Italien. Skigebiete werden bis einschließlich 6. Januar gesperrt bleiben. Eine Anreise von Auslandstouristen soll zwischen dem 21. Dezember und dem 6. Januar mit einer Quarantäneregelung möglichst verhindert werden. Wie diese genau aussehen wird, soll noch bekanntgegeben werden.

Risikogebietsveränderungen

Das Robert-Koch-Institut hat gestern aktuelle Veränderungen in der Liste der Risikogebiete vorgenommen.

Neu auf der Liste:

Estland: die Regionen Põlva, Viljandi und Võru

Finnland: die Regionen Päijät-Häme und Nordösterbotten

Nicht mehr auf der Liste:

Griechenland: die Regionen Mittelgriechenland und Epirus
Irland: die Region South-East

„Novembergeld“ jetzt erst im Januar?

Das vielgepriesene Novembergeld für betroffene Betriebe in den Bereichen Gastronomie, Hotel, Reise und Freizeit, das 75 Prozent des Vorjahresumsatzes für den betroffenen Zeitraum (inzwischen November und Dezember) erstatten sollte, lässt weiter auf sich warten. Aufgrund von Softwareproblemen könnte sich die Zahlung bis Anfang Januar verzögern. Der Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) fordert schnelle Abschlagszahlungen, um die vielfach drohenden Insolvenzen zu verhindern.

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