D-RR News 30.04.21 – EU-Impfpass / Lufthansa / Kanaren / Frankreich / Portugal

Foto: Turismo de Tenerife

EU-Impfpass ab Juni

Das Europäische Parlament hat am Mittwoch für die Einführung des geplanten Passes gestimmt. Er soll in allen EU-Ländern gelten und bis Juni realisiert werden. Dokumentiert werden sollen Corona-Impfungen aber auch aktuelle negative Testergebnisse und überstandene Covid 19-Erkrankungen. Es wird zwei Versionen geben: Einmal die elektronische Variante fürs Mobiltelefon und eine Version in Papierform.

Zusätzlich zum Entwurf fordert das EU-Parlament, bei Reisen innerhalb der EU, die Abschaffung der Quarantäne- und Testpflicht, wenn eine Impfung oder ein aktueller Test im Impfpass dokumentiert ist. Von der EU nicht zugelassene Impfstoffe sollen dabei nicht berücksichtigt werden. Dazu gibt es innerhalb der Mitgliedsstaaten aber noch keine Einigung.

Ebenfalls strittig ist die Forderung nach kostenfreien Tests um eine Diskriminierung aus wirtschaftlichen Gründen zu vermeiden. Da die Kostenregelung eine nationale Angelegenheit ist, wird sich das EU-Parlament hier vermutlich nicht durchsetzen.

Immerhin kann jetzt mit der Realisierung begonnen werden. Ob der Impfpass dann tatsächlich einheitliche EU-Regeln bringt, bleibt derzeit noch unklar.

LH-Hauptversammlung

Lufthansa CEO Carsten Spohr auf der Hauptversammlung 2020 – Foto: Oliver Roesler / Lufthansa

Sie steht in der nächsten Woche an und wird auch in diesem Jahr virtuell stattfinden. Nach weiteren erheblichen Verlusten im ersten Quartal 2021 hofft die Airline jetzt auf eine wirtschaftliche Erholung in Lauf der zweiten Jahreshälfte. LH hat inzwischen die geplante Rede von Vorstandschef Carsten Spohr veröffentlicht, selbstredend mit dem Hinweis, dass nur das gesprochene Wort am HV-Tag, dem 4. Mai gelten wird. Darin betont der Vorstandsvorsitzende:

Angesichts der aktuellen Entwicklungen für den vor uns liegenden Sommer dürfen wir Anlass zum Optimismus haben. In Deutschland sind Impfungen für jeden bereits angekündigt. In wenigen Wochen soll es losgehen. Nach jüngsten, in Rekordzeit getroffenen Entscheidungen in Brüssel erwarten wir einen baldigen Start des „Green Pass“, des EU-Gesundheitsnachweis für Geimpfte, Genesene und Negativ-Getestete. Erste europäische Länder öffnen bereits ihre Grenzen für geimpfte und getestete Personen, gerade auch aus den USA. Auch die deutsche Regierung sollte nun rasch die Voraussetzungen dafür schaffen, Reiserestriktionen für geimpfte Personen ebenso wie pauschale Quarantäneregeln

LH und Klima

Spohr meldet zudem auch den Anspruch der Airline-Gruppe an, in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit führend zu sein.

Es ist unser Ziel, unsere CO2-Emissionen bereits bis 2030 um die Hälfte zu reduzieren. Bis 2050 wollen wir sogar vollständig CO2-neutral wirtschaften. Am Boden wollen wir in unseren Heimatmärkten schon 2030 CO2-neutral sein.

Foto: Lufthansa

Weiterer Arbeitplatzabbau

Nichts desto trotz will LH weitere 10.000 Stellen im Jahresverlauf abbauen. Diese solle möglichst sozialverträglich geschehen über freiwillige Abgänge oder Teilzeitlösungen. 24.000 Vollzeitstellen sind seit Beginn der Corona-Krise bei Lufthansa bereits verschwunden.

Kanaren bald kein Risikogebiet mehr?

Foto: Turismo de Tenerife

Die Verantwortlichen hoffen auf eine baldige Streichung von der Liste der Risikogebiete. Die 7-Tage Inzidenz, die für die Kanaren als Ganzes berechnet wird liegt seit zwei Monaten erstmals wieder unter 50. Dabei gibt es Unterschiede zwischen den Inseln. Teneriffa liegt derzeit noch bei knapp 70, Lanzarote meldet mit 47 einen leicht steigenden Trend. Der Inzidenzwert auf Gran Canaria liegt bei 38, La Palma bei 35, Fuerteventura bei 29. Den niedrigsten Inzidenzwert hat derzeit La Gomera mit etwa 5.

Es gibt nicht nur Inzidenzwerte

Auf den Kanaren ist der Inzidenzwert aber nicht die einzige Beurteilungsgrundlage. Aufgrund der bislang noch sehr hohen Auslastung der Intensivstationen, warnt das Internetportal Teneriffa-News:

Mit weniger als 280 Personen in stationärer Behandlung ist der Druck auf viele Krankenhäuser zumindest leicht gesunken. 70 Patienten, die aufgrund einer SARS-CoV-2-Erkrankung auf den Intensivstationen des Archipels liegen, bedeuten ebenfalls einen hoffnungsvollen Trend, bleiben jedoch noch immer eine deutlich zu hohe Zahl.

Der Sprecher der Regionalerklärung warnte zudem vor verfrühter Nachlässigkeit. Eine weitere, vierte Welle müsse unter allen Umständen vermieden werden um eine wirtschaftliche Erholung im Tourismus nicht zu gefährden.

Frankreich versucht erste Lockerungen

Der französische Präsident Emanuel Macron will es mit ersten Lockerungen innerhalb des Landes versuchen. Die Maßnahmen beginnen aber sehr verhalten. Als erste Maßnahme sei eine etwas größere Bewegungsfreiheit der Bürger geplant. Zunächst soll es eine Lockerung der 10 Kilometer-Regelung geben. Bislang war für ein Verlassen des Wohnsitzes über eine Distanz von 10 Kilometern eine Impfung oder ein negativer Test vorgeschrieben. Ab 19. Mai will man dann auch über die Öffnung von Geschäften, Kulturbetrieben und Außengastronomie nachdenken. Zu diesem Termin sei auch eine verkürzte Ausgangssperre vorgesehen.

Ab 9. Juni besteht eine Chance für die Öffnung des Tourismus, auf der Basis des EU-Impfpasses und damit dokumentierter Impfungen und Tests. Für den Fall eines wieder ansteigenden Inzidenzwertes über 400 sieht auch Frankreich eine staatliche Notbremse vor. Derzeit liegt der französische Inzidenzwert bei durchschnittlich 300.

Portugal beendet Ausnahmezustand

Bereits Morgen will das Land den vor über fünf Monaten ausgerufenen Ausnahmezustand beenden. In weiten Teilen des Landes dürfen Restaurants, Cafés und Bars, Kultur- und Freizeiteinrichtungen auch an den Wochenenden wieder bis 22.30 Uhr öffnen. Bisher galt an Wochenenden eine sehr frühe Sperrstunde ab 13 Uhr. Einkaufszentren müssen jetzt werktags erst um 21 und an Wochenenden um 19 Uhr schließen.

Auch die Grenze zum Nachbarland Spanien soll ab Morgen wieder geöffnet werden.

Einige Bezirke des Landes, u.a. die Region Algarve, bleiben derzeit noch von den Entspannungsmaßnahmen ausgeschlossen.

Wieder Kreuzfahrt in USA?

Abendstimmung in Fort Lauderdale Beach
Kreuzfahrtschiff vor Fort Lauderdale

Nach den heftigen Protesten einiger Bundesstaaten denkt die amerikanische Gesundheitsbehörde jetzt über einen „Restart“ der Kreuzfahrten in der Sommersaison nach. Voraussetzung dafür sei aber, dass die Reedereien ihre Hygienekonzepte so überarbeiten, dass sie den Vorgaben der „CDC“ entsprächen. Als möglichen Startpunkt nennt die Tageszeitung USA Today einen Termin Mitte Juli. Insbesondere Florida und Alaska hatten die Wiederaufnahme des Kreuzfahrtgeschäfts als Grundlage für die Erholung der Wirtschaft eingefordert.

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