100 Jahre wie im Flug
Der größte deutsche Airport feiert in diesem Jahr, trotz aller noch nicht beseitigten Krisen seinen 100. Geburtstag. Ein Jahrhundert ist vergangen, seit mit Gründung der Südwestdeutschen Luftverkehrs AG die Geschichte der heutigen Fraport AG begann und sich die Stadt Frankfurt am Main zum Luftverkehrsstandort entwickelte.
Diese 100 Jahre stecken voll spannender Geschichten, Innovationen, Begegnungen, aber es gab auch Rückschläge. Die Meilensteine reichen vom ersten Flugfeld am Hofgut Rebstock bis zum künftigen hochmodernen Terminal 3 im Süden des heutigen Flughafens, vom ersten Propellerflugzeug bis zur Ära der modernen Großraum-Jets.
Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG sagte:
Seit der Grundsteinlegung vor einem Jahrhundert hat sich der Flughafen Frankfurt zu einem globalen Drehkreuz entwickelt, das nicht nur für Deutschland, sondern auch für die gesamte Luftfahrtindustrie von herausragender Bedeutung ist. Der Airport hat die Region geprägt, Wirtschaftswachstum gefördert, Arbeitsplätze geschaffen und den kulturellen Austausch vorangetrieben. Doch der Flughafen ist mehr als nur eine logistische Drehscheibe. Er ist ein Symbol für Verbindungen – Verbindungen zwischen Kulturen, Menschen und Ideen. Hier, am Tor zur Welt, finden Welten zueinander und schaffen eine Atmosphäre des Austausches und der Zusammenarbeit.
Ein Jahr des Feierns
Die Geburtstagsfeierlichkeiten sollen sich durch das gesamte Kalenderjahr 2024 ziehen. Dafür gibt es eine Website, die heute freigeschaltet wird. Dort finden sich jede Woche neue bunte Geschichten und Aktionen rund um den Flughafen und das Jubiläum. Im Sommer sind zahlreiche Publikumsveranstaltungen auf der Besucherterrasse des Airports am Terminal 2 geplant.
Swiss mit Frittenfett
Es sieht aus wie Kerosin, riecht so, funktioniert so – aber stößt keine Treibhausgase aus. So beschreibt die Schweizer Handelszeitung über den Einsatz von nachhaltigem Flugkraftstoff, der statt aus Erdöl aus Speiseöl hergestellt wird.
Entwarnung am Himmel in Sachen CO2-Ausstoß dank Frittenfett?
Vorreiterfunktion
Swiss hatte vor knapp drei Jahren als erste LH Group-Gesellschaft SAF, (nachhaltiges Kerosin) eingeführt. Besonders sinnvoll ist dabei SAF aus Bio- Reststoffen, wie zum Beispiel gebrauchtes Speiseöl. Denn hier wird nur so viel CO2 ausgestoßen, wie ursprünglich der Atmosphäre vorher entzogen wurde. Die Schadstoffreduktion liegt bei SAF bei rund 80 Prozent im Vergleich zu herkömmlichem Kerosin.
Aber noch ist das Problem nicht abgehakt. Die EU-Vorschriften verlangen ab 2025 bisher nur eine SAF-Beimischung von 2 Prozent und selbst für diese Menge gibt es immer noch nicht genügend Produktionskapazität. Zusätzlich ist die Herstellung von nachhaltigem Kraftstoff sehr teuer.
Förderung von SAF
Diese war einmal beschlossene Sache. Zwei Milliarden Euro sollten hier von staatlicher Seite an Unterstützung investiert werden. Davon ist inzwischen nicht mehr die Rede. Dies war auch Thema auf der gestrigen Hauptversammlung der TUI AG.
Dort kritisierte TUI CEO Sebastian Ebel nicht nur die beschlossene Luftverkehrsabgabe, die statt der Besteuerung von Kerosin eingeführt wird, sondern auch die Streichung der Förderung für die Produktion von nachhaltigem Flugzeugkraftstoff. Diese Maßnahme war nach dem Haushaltsloch der Bundesregierung beschlossen worden. Übrig seien jetzt nur noch 17 Millionen Euro und eine zeitnahe Produktionssteigerung von SAF daher illusorisch.
Vielleicht hätte man besser an der Kerosinbesteuerung festgehalten. Dann hätten die Airlines mehr zur Nachhaltigkeit beitragen müssen.
Sicherheit und Treppenwitz
In der Fliegerei gibt es Vorschriften gegen die weder Airline, noch fliegendes Personal verstoßen dürfen. Das ist auch gut so. Allerdings gibt es auch dort Bürokratie, oder fragen wir höflich: Musste das sein?
Da gab es ein kurzzeitiges Startverbot für die neuen Maschinen vom Typ A321NEO bei United Airlines. Grund: Die über den Sitzen ohnehin immer leuchtenden Zeichen mit dem Rauchverbot-Symbol konnten im Cockpit nicht ausgeschaltet werden. Da es dafür keine Genehmigung der Luftsicherheitsbehörde (FAA) gab, blieben die Maschinen am Boden. Das Kuriosum der Maßnahme: Die Zeichen sind, wegen des kompletten Rauchverbots an Bord ohnehin immer eingeschaltet.
Streiks
Zwischen Lufthansa und Verdi wird bereits seit Montag wieder um den Tarifabschluss mit dem Bodenpersonal verhandelt. Noch ist der große Wurf aber ausgeblieben. Das neue Tarifangebot von LH orientiert sich dabei an den Verhandlungen und Abschlüssen im öffentlichen Dienst.
Frankreich – nächstes Wochenende
Die Tarifverhandlungen zwischen der französischen Bahn (SNCF) und den Gewerkschaften stehen auf der Kippe. Hier geht es um mehr Geld fürs Zugpersonal.
Schaffnerinnen und Schaffner drohen jetzt mit einem Streik am kommenden Freitag und dem Wochenende. Misslich für die Bahn, dass aktuell gerade Winterferien sind bzw. am Wochenende beginnen. Entscheidungen werden nicht vor heute Abend erwartet. Betroffen sein dürften auch internationale Zugverbindungen von ICE und TGV zwischen Frankreich und Deutschland. Hier geht es hauptsächlich um Züge zwischen Paris und Frankfurt, Stuttgart und München.
Deutsche Privatbahn vor dem Aus?
Angesichts von Personalmangel, schlechter Infrastruktur und steigenden Preisen verlieren offensichtlich Betreiber von Privatbahnen die Lust am Betrieb. So zum Beispiel der großen Anbieter im Norden Deutschlands.
Metronom denkt inzwischen laut über einen Geschäftsrückzug ab 2026 nach. Andere Betreiber könnten folgen. Die Probleme im regionalen Bahnverkehr würde dies nicht lösen, auch wenn die Verbindungen zurück an die Deutsche Bahn gingen.
DB will pünktlicher werden
Große Worte hat er sehr gelassen ausgesprochen, der Chef der Deutschen Bahn Richard Lutz. Bei einer Pünktlichkeitsquote von nur noch 64 Prozent im letzten Jahr gibt es allerdings auch Handlungsbedarf.
Die neue Zielmarke, so Lutz, heiße jetzt 70 Prozent für das laufende Jahr. Bis die 80 Prozentmarke erreicht ist könne es sogar 2030 werden. Wenig tröstliche Aussichten.