Die Zahlen des Tages (RKI)
steigend, reduzierte Meldungszahlen wg. Wochenende & Feiertag)
416,0
(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner)
6.941
(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)
0
(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)
140.176
(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)
Reiseradiokommentarer: Covid – Nyheter
Ja, es war so verlockend und so entspannend. Ich habe die letzte Woche fast ohne Maske verbracht und hatte nur selten ein schlechtes Gefühl dabei. Es war herrlich, das Ding ignorieren zu können. Wo ich war?
In Schweden und es war befreiend und gleichzeitig so anders als bei uns. Es gibt schon lange keine Maskenpflicht mehr, es gibt auch keinerlei Warnapps und trotzdem scheint man sich in völlig gesunder Umgebung zu bewegen.
Unsicherheitsfaktor: Man/frau weiß es nicht.
Sicherheitsfaktor: Frau und Mann verhalten sich anders. In Schweden wird nicht gedrängelt, in Schweden spürt man in der Warteschlange nicht den Atem hinter einem Stehender im Nacken. In Schweden hält man den Abstand fast natürlich ein und ja, auch in Schweden gibt es nach wir vor Hinweisschilder auf Schutzmaßnahmen und Flaschen mit Desinfektionsmitteln an fast jedem Eingang.
Zusätzlicher Faktor: Hier leben weniger Menschen auf mehr Raum. Es ist Sommer und „der Schwede an sich“ ist draußen an der Natur und hält auch dort Abstand.
Schwedisches Erleben
Ich war auf Gotland und nicht in einer Großstadt wie Stockholm, Göteborg oder Malmö. Ob das in der Großstadt anders ist, kann ich also nicht beurteilen. Lediglich der Rückflug weckte so ein unterschwellig komisches Gefühl. Flug Nummer 1 von Visby nach Stockholm: Ich war bestimmt der Einzige, der in einer ausgebuchten Boeing 737-800 eine Maske trug. Trotzdem erschien auch hier ein gefühlter Abstand eingehalten. Natürliches Sitzenbleiben nach der Ankunft bis Platz vor einem war, kein Gedrängel beim Ein- und Aussteigen. Abstand am Airport, logo.
Und dann die Anschlussverbindung nach Frankfurt. Gedrängel beim Boarding. Maskenpflicht, die nicht durchgehend eingehalten wurde. Enges „Aneinander-vorbei-Geschiebe“ im Gang. Bei Ankunft wildes Gedrängel an den Gepäckfächern. Geschiebe, Gedrücke, Enge in Richtung Ausgang und dies – wie so oft – mit der Maske unter der Nase. – Wo habe ich mich wohl unwohler gefühlt?
Ich bin ein sehr sicherheitsorientierter Mensch in Sachen Corona, aber irgendwas machen die Menschen in Schweden anders. Ob’s richtiger ist? Jedenfalls habe ich mich sicher gefühlt und ein gutes Stück freier.
Reisefreiheit ohne Booster?
Diese könnte, trotz Verlängerung des digitalen Covid-Zertifikats durch die EU bis Juni des nächsten Jahres, absehbar wieder zu Problemen führen. Das soll innerhalb Europas zu einer anhaltenden Reisefreiheit führen, auch wenn einzelne Mitgliedsstaaten, wie zum Beispiel Portugal, derzeit von einem massiven Anstieg der Infektionszahlen betroffen sind.
Aber kann die einfache Verlängerung der Gültigkeit durch ein paar Klicks, tatsächlich für mehr Sicherheit sorgen? Insbesondere für Reisende ohne Auffrischimpfung (Booster) könnte das absehbar zu Problemen führen. Nur deren Zertifikat gilt derzeit unbefristet. Das Zertifikat nach 2 Impfungen (Grundimmunisierung) läuft nach wie vor nach 9 Monaten ab.
Die Konsequenz: Ohne Boosterimpfung könnte es für Viele nach Ablauf dieser 9 Monate zu Problemen kommen. Dann gilt nämlich bei Ein- und Ausreise wieder 3G. Die Vorlage eines negativen Tests innerhalb Europas ist dann wieder verpflichtend. Dasselbe gilt selbstredend auch für alle, die derzeit immer noch nicht geimpft sind und verreisen wollen. Spätestens im Herbst könnten dann auch entsprechende Kontrollen zurückkehren.
Flugchaos setzt sich fort
Betroffen davon sind im Übrigen nicht nur deutsche Airports. Personalmangel bei der Abfertigung beklagen fast alle europäischen Flughäfen. Das jetzt schon stattfindende Chaos dürfte sich absehbar während der Sommerferienzeit noch verstärken. Hier drohen Flughäfen und Airlines derzeit am selbst verkündeten Neustart zu scheitern. Die Branche hat sich dabei ein „Denkmal auf den eigenen Fuß gesetzt“. Reisende müssen es ausbaden.
Abflug
Letztlich ist es beim Verreisen auch immer Glücksache. Wer zu einer Randzeit abfliegt kann schnell abgefertigt werden. Eine Garantie gibt es weiterhin nicht. Da heißt es rechtzeitig vorher da zu sein (3 Stunden).
Ankunft
Auch ankommende Fluggäste, die beispielsweise mit der Bahn weiterfahren wollen, müssen mit Verzögerungen rechnen. Denn bei der Gepäckauslieferung kommt es ebenfalls zu erheblichen Verzögerungen. Eine Stunde Wartezeit ist dabei keine Seltenheit. Anschlussverbindungen sollten dementsprechend großzügig geplant werden.
Flugausfall
Generell ist bei Urlaubspauschalreisen der Veranstalter der Reise für die Beseitigung von Mängeln zuständig. Ein Reise-Rechtsexperte empfiehlt dabei, den Veranstalter unmittelbar nach Flugabsage per Mail in Kenntnis zu setzen und Abhilfe zu verlangen. Dies sollte zur Absicherung schriftlich per E-Mail geschehen. Gleichzeitig sei es sinnvoll, eine dritte Person – wie zum Beispiel das buchende Reisebüro – in Kopie zu setzen. Damit werde der rechtliche Anspruch dokumentiert. Der Flugausfall ohne Ersatzangebot sei ein Reisemangel, den der Veranstalter beheben müsse. Er muss einen Ersatzflug anbieten oder Schadenersatz leisten.
Selbsthilfe?
Rein rechtlich darf auch der Kunde einen Ersatzflug buchen. Dies gilt aber nur dann, wenn der Veranstalter auf den Reisemangel nicht reagiert oder es sich um eine reine Flugbuchung handelt und die Airline keinen Ersatztransport anbietet. Dabei ist zu beachten, dass ein selbstgebuchter Ersatzflug preislich angemessen ist. Heißt: Business-Class zu buchen, wenn der eigentliche Flug in der Economy stattfinden sollte, ist nicht möglich. Der Kunde muss das jeweils günstigste Angebot wählen. Dies nachzuweisen dürfte aber für Laien schwierig sein.
Handelt es sich nicht um eine Pauschalreise, so ist die durchführende Airline für die Bereitstellung eines Ersatztransports verantwortlich. Hier muss man als Kunde die Fluggesellschaft kontaktieren. Entschädigung gibt es hier allerdings nur bei Flugausfall. Wird die gebuchte Maschine, aufgrund von Verzögerung am Airport nicht erreicht, ist die Fluggesellschaft nicht zum Schadenersatz verpflichtet. Deshalb gilt es (siehe oben!) rechtzeitig am Flughafen zu erscheinen.
TV-Tipp: Flugchaos heute bei “Hart aber Fair”
Wer sich weiter informieren möchte und tiefer in die Problematik einsteigen will, dem empfehlen wir heute Abend um 21 Uhr die ARD-Sendung „Hart aber fair“. Titelthema: „Flugausfälle, Personalmangel, Teuerurlaub: Ist das Ferienchaos noch vermeidbar?“ – Diskussionsgäste bei Frank Plasberg sind:
- Claudia Müller, Koordinatorin der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus
- Matthias von Randow, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der deutschen Luftverkehrswirtschaft
- Amelie Fried, Journalistin und Autorin
- Ute Dallmeier, Präsidiumsmitglied im Deutschen Reiseverband und Reisebüroinhaberin
- Dirk Schümer, Journalist und Europakorrespondent der Tageszeitung „Die Welt“
- Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen
USA – Testpflicht
Wir berichteten über die erhoffte Streichung der Testpflicht bei Einreise in die USA. Ziemlich folgerichtig kam diese auch zu Beginn der letzten Woche. Damit ist eine der großen Hürden bei der Einreise gefallen.
Ob damit der gewünschte USA-Boom eintritt, bleibt allerdings fraglich. Hohe Hotelpreise, auch hier Personalmangel und geringe Kapazitäten bei Mietwagen und Wohnmobilen machen den Wunsch auf einen kurzfristigen USA-Trip derzeit oft zunichte. Spezialveranstalter verweisen schon jetzt auf den Sommer 2023. Insgesamt müssen sich USA-Urlauber auf gestiegene Preise einrichten.
Neuseeland streicht Testpflicht
Lange war Neuseeland als Reiseziel unerreichbar. Nach der Öffnung wurde jetzt auch die Testpflicht vor Einreise gestrichen. Die Regelung gilt seit heute. Die bisher vorgeschriebenen Tests (unmittelbar nach Ankunft und am fünften Tag nach der Einreise) bleiben aber Pflicht. Die Regel gilt für alle Staaten, die von der Visa-Pflicht bei Einreise befreit sind, also auch Deutschland, Österreich und Schweiz.
Selbstverpflichtung Flugkompensation
Die Reiseveranstalter, die sich im „Forum Anders Reisen“ zusammengeschlossen haben, wollen alle von ihnen durchgeführten Flugreisen mit einer „Co2-Kompensation“ ausstatten. Wer bei uns bucht, gleicht den Schadstoff-Ausstoß aus, heißt es in einer Erklärung. Grund für diese Regelung sei die Tatsache, dass der Aufruf zum freiwilligen Ausgleich von den Kunden nicht so umgesetzt werde, wie man sich das wünsche. Spätestens bis 2025 sollen alle Veranstalter eine 100%ige Kompensation der Fluganreisen erreichen. Aktuell inkludieren bereits etwa ein Viertel der Reiseveranstalter im Verband die Klimaschutzabgaben direkt in den Reisepreis.
Weiterhin wurde von neuen Vorstand des Vereins auch die verstärkte Zusammenarbeit mit den Reisezielen in Sachen Nachhaltigkeit beschlossen. Künftig können auch Zielgebiete bei „Anders Reisen“ Mitglied werden. Es gehe, so der Vorstand um die die engere Zusammenarbeit zwischen Veranstaltern und Reisezielen.
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