D-RR244 – Sonhos portugueses, der ITB-Talk über Portugal

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

In diesem Podcast geht es um leisere Töne, um die Lust am melancholisch sein und um ein Reiseland, das nur auf den ersten Blick in der zweiten Reihe steht:

Portugiesische Träume zum Hören.

Portugal im schematischen Überblick – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Allerdings, glaubt man einigen Portugiesen, sind sie darüber manchmal auch ganz glücklich.

Portugal ist anders und deshalb reden wir mit einer Portugiesin, die das sehr gut einschätzen kann. Lina Leite, Chefin von Pura Comm, arbeitet für zahlreiche portugiesische Ferienziele und sie kennt nicht nur das Land, sondern auch ihre Landsleute. Dementsprechend gehen die Fragen diesmal auch etwas tiefer. Ich nehme zwar nicht für mich in Anspruch, die portugiesische Seele erkunden zu wollen. Wer aber Portugiesinnen und Portugiesen ernst nimmt, kommt an Gefühlen nicht vorbei. Das allerdings macht den Reiz eines weiteren ITB-Talks aus.

Mit Lina Leite im Reiseradio ITB-Talk – Foto: Grit Schwarzenburg

Zweite Reihe

Wir reden diesmal über ein Land, das – ich möchte sagen glücklicherweise – immer nur kurzfristig von er ganz großen Touristenwelle überrollt wird. Ja, es gibt auch durchgehend touristische Regionen, aber meist ist es in den anderen Bereichen etwas stiller, angenehmer und ruhiger.

Wenn wir schon bei den Pauschalitäten sind: Was hält Lina von der Faustregel: Sehr laut = Italien. Laut = Spanien. Eher leise = Portugal? Die Antwort kam schneller als ich gedacht hätte.

Auch ihre PR-Faustregeln sind ganz typisch:

Wir sind anders. Wir sind Portugiesen.

Wir sind Deutsche. Wir denken weiter.

Eine Erkenntnis aus über 30 Jahren Arbeit in Deutschland.

Reiseziel Portugal

Es gäbe natürlich auch Hotspots in ihrer Heimat, sagt Lina, und trotzdem auch dort immer die Möglichkeit von kleinen Fluchten raus der Masse.

Einsame Strände gibt es immer irgendwo an der Algarve – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Algarve beispielsweise, habe natürlich touristische Zentrum, wo es Nightlife, Party und mehr gibt. Lina nennt Praia da Rocha oder Albufeira. Aber, sie verrät den Tipp, man könne es auch in der Hochsaison schaffen, ein Boot zu besteigen und in weniger als einer halben Stunden an einem einsamen Strand anlanden. Geht. Ihr erfahrt wo.

Wie hat sich das Land entwickelt? – Das ist eine berechtigte Frage, wenn man noch die vorurteilsbelastete Kategorisierung vom „Armenhaus Europas“ in Hinterkopf hat. Das ist jetzt fast 40 Jahre her und Portugal ist inzwischen ganz anders.

In den Städten mit pulsierendem Leben, Design, moderner Architektur (kommt mal am Flughafen von Porto an, dann wisst Ihr, was ich meine) und gleichzeitig gelebter Tradition.

Auf dem Land, etwas vom Schuss, läuft das Leben langsamer, ohne dass Touristen auf gern genommene Standards verzichten müssen.

Wir erfahren, wie das Land diesen vermeintlichen Zwiespalt in den Griff bekommen hat.

Urlaub in Portugal

Das kann so vielfältig sein. Da ist die große Ferienregion Algarve und fährt man nur eine knappe Stunde mit dem Auto gen Norden ins Alentejo, steht man plötzlich alleine auf Feldern in sengender Sommerhitze und sucht Schatten in kleinen Wäldern mit Korkeichen. Bei all dem, wird man mitunter keinem einzigen Menschen begegnen. Auch das ist Portugal.

Nördlich der Hauptstadt Lissabon beginnt das „Centro de Portugal“ und die Touristenschwärme werden kleiner. Wer sich von der Küste wegbewegt und bekannte Städte wie Coimbra oder Aveiro hinter sich lässt, wird bald ganz alleine sein und trotzdem warten kleine stille Dörfer mit schönen kleinen Hotels und es wird einem an nichts fehlen.

Foto: Aldeias Históricas e ARPT Centro de Portugal

Hier oder auch alleine auf eine Felsenklippe am Meer kommt man dem portugiesischen Nationalgefühl näher: Soudade – Lina erklärt natürlich, was es damit auf sich hat. So weit sich Gefühl erklären lässt, sagt sie.

Soudade – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Touristische Regionen 

Sieht man von großen Städten ab, gilt für das portugiesische Festland: Je weiter nördlich, desto ursprünglicher. Je weiter vom Meer weg, desto einsamer. Natürlich fahren Touristen zuerst einmal an die Algarve, nach Lissabon und die Mutigeren auch weiter nach Porto im Norden. „Centro de Portugal“ kann schon einsamer sein. Porto und der Norden sind es erst recht. Mit der Eisenbahn am Douro-Fluss entlang (geht auch bequem als Flusskreuzfahrt) eröffnet ganz andere und für uns manchmal ungewohnte Perspektiven.

Der Seeblick auf Madeiras Küste – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Ähnlich ist es mit der Inselwelt. Madeiras Hauptstadt Funchal mag ein touristischer Hotspot sein, aber in den Bergen ist man schnell allein, wenn man möchte und auch die Nachbarinsel Porto Santo hat sich trotz zwischenzeitlichen Andrangs ihren Frieden bewahrt.

Einsamkeit: In den Bergen von Madeira – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Auf den Azoren kommt es, in Sachen Tourismus, auf die Insel an. Mehr möchte ich nicht dazu sagen, denn ich war noch nicht dort.

Erschließen kann man sich das Land und die Inseln trotzdem und auch sehr bequem. Portugal besitzt moderne Fernstraßen und Autobahnen. Madeiras Küstenstraße führt, dank eines ausgefeilten Tunnelsystems, schnell von Ort zu Ort. Und der Anflug auf den „Christiano Ronaldo Airport“ von Funchal ist bei Weitem nicht mehr so gefährlich, wie noch vor Jahrzehnten.

Fliegen nach und in Portugal 

Foto: TAP Air Portugal

Die meisten Pauschalurlauber erreichen das Land mit einem der deutschen Ferienflieger. Aber Portugal hat seine eigene, sichere und international anerkannte Airline. TAP Portugal fliegt zwischen Lissabon und fünf deutschen Airports über siebzigmal pro Woche. Glücklicherweise hatte Lina Leite ihren Kollegen von „TAP Air Portugal“, Stefan Eiche, zum Gespräch dazugeholt. Damit ist auch die Information in Sachen Fliegen garantiert. Hört rein in den Podcast und erfahrt auch, dass es zum Beispiel sehr stark angesagt ist, über Lissabon zum Beispiel in Richtung Brasilien zu fliegen. Selbst Flüge in die USA oder nach Canada, müssen nicht zwangsläufig sehr viel länger dauern, wenn man in Lisboa umsteigt.

Reiseradio-Talk mit Lina Leite und Stefan Eiche – Foto: Grit Schwarzenburg

Cozinha portuguesa

So schwer, wie viele Gerichte auszusprechen sind, so unglaublich lecker sind sie auch. Lina bringt natürlich etwas Licht in den Sprachwirrwarr der Speisekarte. Erfahrt mehr über: Bacalhau, Pasteis de Nata, Porco Alentejo, Amêijoas na Cataplana, Vinho Verde, Vinho de Porto, Peixe Espada, Lapas, Espetada, Vinho de Madeira und natürlich Desserts und Bica.

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Portugal, não o paraíso

Nein, es ist nicht das Paradies im biblischen Sinn. Aber man kann sein persönliches Paradies in Portugal finden. Das wiederum heißt nicht, dass es keine Probleme gibt.

Waldbrände haben vor Jahren Portugal in die Schlagzeilen gebracht. Klimawandel, Trockenheit und hohe Temperaturen sorgen immer wieder für Brandgefahr. Natürlich haben wir darüber gesprochen und natürlich gibt es auch große Herausforderungen für die Portugiesen in Sachen Klimawandel und Klimakrise.

Das Ende unseres Portugal-Talks führt wieder ganz an den Anfang und die philosophischen Unterschiede zwischen Portugiesen und Deutschen. Lina gibt eine klare Antwort. Hättet Ihr sie erwartet? Hört selber.

Visit Portugal: ITB Berlin 2024 – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Information & Links:

Algarve

Alentejo

Lissabon

Centro de Portugal

Porto e Norte

Madeira

Azores

Portugal

TAP – Air Portugal


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