DRR News – Thomas Cook Insolvenz

UPDATE – Dienstag 24. September

Die folgende Presseinformation erreichte uns heute:

Die Insolvenz der Muttergesellschaft Thomas Cook plc hat auch die eng mit ihr verbundenen deutschen Thomas Cook Gesellschaften in eine kritische Lage gebracht. Die Thomas Cook GmbH hat am 23. September auf Notgeschäftsführung umgestellt, aber noch keinen Insolvenzantrag gestellt. Die deutsche Geschäftsführung steht in intensiven Gesprächen mit möglichen Kapitalgebern und allen zuständigen Gremien auf Regierungsebene in Berlin und Wiesbaden, um eine Fortführung der Thomas Cook GmbH zu ermöglichen.

„Wir tun alles in unser Macht Stehende, um den Fortbestand unseres Unternehmens zu sichern. Das sind wir unseren treuen Gästen, unseren langjährigen Geschäftspartnern und all unseren engagierten Mitarbeitern schuldig“, sagt Stefanie Berk, Vorsitzende der Geschäftsführung der Thomas Cook GmbH. „Auch viele unserer loyalen Partner in den Zielgebieten wie beispielsweise Hotelgruppen signalisieren Bereitschaft, uns zu unterstützen.“

Sollten die Verhandlungen scheitern, sieht sich die Geschäftsführung gezwungen, für die Thomas Cook GmbH, Thomas Cook Touristik GmbH, die Bucher Reisen & Öger Tours GmbH und möglicherweise auch weitere Gesellschaften Insolvenzantrag zu stellen.

Kunden, die über die deutschen Veranstaltermarken Neckermann Reisen, Thomas Cook Signature, Bucher Reisen, Öger Tours und Air Marin Reisen mit Abreisedatum bis 26. September 2019 gebucht haben, können ihre Reise nicht antreten, da die Durchführung nicht garantiert werden kann. Über Reisen mit Abreisedatum ab 26. September 2019 wird so bald wie möglich informiert. 

Montag 23. September

Der zweitgrößte europäische Touristikkonzern hat in Großbritannien, dort ist die Aktiengesellschaft angesiedelt, Insolvenzantrag gestellt. Es ist TC offensichtlich nicht gelungen, die britische Regierung vom Nutzen eines zusätzlichen Überbrückungskredits von 200 Millionen Pfund zu überzeugen.

Die deutschen Thomas Cook – Veranstalter

Betroffen ist damit auch die deutsche Thomas Cook GmbH mit den Reiseveranstaltern Neckermann-Reisen, Thomas-Cook Signature, Bucher Last Minute, Öger Tours und Air Marin. Der Verkauf von Reisen ist mit sofortiger Wirkung eingestellt. Der deutsche Zweig von Thomas Cook hat die „Auslotung letzter Optionen“ angekündigt. Heute und Morgen gibt es auf jeden Fall keine Reisedurchführung. – Sollten die Optionen scheitern, wird auch der deutsche Veranstalter Insolvenz anmelden müssen.

Die Ferienflieger der TC-Gruppe

Alle Flugzeuge der Thomas Cook Group of Airlines, mit Ausnahme der deutschen Condor, haben ihren Betrieb eingestellt. Condor hat bereits gestern Abend mitgeteilt, den Flugbetrieb aufrecht zu halten. Dafür habe man einen Überbrückungskredit bei der deutschen Regierung beantragt über den vermutlich noch heute entschieden wird.

Inzwischen ist bekannt geworden, dass Condor, aus rechtlichen Gründen, keine Kunden des Reiseveranstalters Thomas Cook mehr annehmen und an ihr Reiseziel bringen darf.

Größte Rückholaktion in der Pauschaltourismus-Geschichte

Gleichzeitig muss jetzt eine die größte Rückholaktion für Urlauber in der Geschichte des modernen Pauschaltourismus organisiert werden und anlaufen. – Auf dem deutschen Markt sind die Kosten dafür über Versicherungen abgedeckt. In Großbritannien muss der Staat dafür aufkommen. Um die Rückholung müssen sich betroffene Kunden, die bereits im Urlaub sind, keine Gedanken machen. Kunden, deren Urlaub noch bevorsteht, werden wohl leider leer ausgehen.

Zahlenspiele

Dies wirft ein interessantes Zahlenspiel auf. Wenn die britische Regierung auf der einen Seite einen Kredit von ca. 200 Millionen Pfund verweigert, auf der anderen Seite jetzt vor Rückholkosten im Wert von mehreren hundert Millionen britischen Pfund steht, macht dies aus Verbrauchersicht wenig Sinn. Eine korrekte und komplette Beurteilung dieser Entscheidung obliegt aber Wirtschaftsanalysten, die (hoffentlich) besser einschätzen können, ob der 200 Millionen-Kredit erfolgversprechend gewesen wäre.

Gibt es noch Hoffnung für TC-Deutschland?

Den betroffenen Kunden von Thomas Cook-Deutschland bleibt jetzt nur die Hoffnung auf wirtschaftliche Ablösung vom Konzern. Ob diese Option realistisch ist, entzieht sich meiner Kenntnis. In der Tat hat die „Deutsche Thomas Cook“ in den letzten Jahren profitabel gearbeitet. Deshalb ist diese Entwicklung für den deutschen Reisemarkt besonders fatal. Betroffen von der potentiellen Insolvenz sind auch rund 1.000 Mitarbeiter der deutschen Zentrale in Oberursel.

Aktuelle Informationen des Veranstalters

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