D-RR News 28.05.21 – Einreise / Digi-Impfpass / Ferienwohnung / Busreisen

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

DRV: Keine Einreiseverbote aus Drittländern mehr

Der Deutsche Reiseverband (DRV) hat gemeinsam mit den Wirtschaftsverbänden BDI, BDL und BTW eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, in der die Bundesregierung aufgefordert wird, die Einreiseverbote mit Drittstaaten für private Reisen aufzuheben. Durch die gemachten Fortschritte bei Impfungen und sicheren Teststrategien sei dieser Fortschritt überfällig. Konkreter Anlass ist die Empfehlung des Europäischen Rats (das Gremium der EU Staats- und Regierungschefs) die Einreiseverbote angesichts dieser Fortschritte zu beenden.

Dabei formuliert der DRV klare Forderungen:

  • Es sei Aufgabe der Bundesregierung, den Ball schnellstmöglich aufzunehmen und den Beschluss umzusetzen, um im Wettbewerb nicht abgehängt zu werden.
  • Zur Vereinfachung des Reisegeschehens brauche es bei Reisen nach und von Drittstaaten digitale Lösungen für den Nachweis von Impfungen, Genesung und Tests.
  • Die pauschale Testpflicht vor Abflug nach Deutschland müsse auf die Flugreisenden beschränkt werden, die aus einem Risikogebiet einreisen. Das Festhalten an der pauschalen Testpflicht für alle Reisenden bei Einreise aus Nicht-Risikogebieten sei unverhältnismäßig.
Dirk Inger, DRV-Hauptgeschäftsführer – Foto: Wyrwa/DRV

DRV-Hauptgeschäftsführer Dirk Inger fordert schnelle Entscheidungen und betont:

Die Sommersaison steht vor der Tür, und für die Unternehmen der Reisewirtschaft zählt nun jeder Tag. Während das Reisegeschehen im europäischen Markt langsam anzieht, bleibt ein Großteil des außereuropäischen Reisemarktes durch Reisebeschränkungen blockiert.

Eine Aufhebung der Einreiseverbote bietet zudem die Chance, dass auch die noch vorhandenen Reiseverbote anderer Staaten, wie zum Beispiel die USA, uns gegenüber aufgehoben werden.

Testlauf für digitalen Impfpass

Er ist gestern in Potsdam gestartet worden und soll auf Impfzentren und Arztpraxen in anderen Bundesländern erweitert werden. Dabei geht es in der Hauptsache um die technische Funktionalität des sogenannten „Covpass“. Dieser soll, neben dem analogen, gelben Impfausweis bis Ende Juni in Betrieb gehen.

In diesem europaweiten Zertifikat sollen Impfungen, Tests und auch überstandene Covid-19 Erkrankungen dokumentiert werden und innereuropäische Reisen erleichtern.

Der „Covpass“ soll direkt in Praxen oder Impfzentren erstellt werden und ist dann auf dem eigenen Smartphone nutzbar. Eine nachträgliche Ausstellung soll möglich sein. Der bisherige analoge, gelbe Impfpass behält seine Gültigkeit.

Auch Hamburg erweitert

Nach Inbetriebnahme des zweiten Terminals in Frankfurt ist heute auch das Terminal 2 am Airport in Hamburg wieder in den Betrieb zurückgekehrt. Nachdem die Passagierzahlen in den letzten Wochen gestiegen seien, soll durch die Öffnung auch eine Verbesserung der Hygiene- und Abstandsregeln für Fluggäste gewährleistet werden.

Morgenluft und Katzenjammer

Die großen Veranstalter schnuppern zunehmend Morgenluft in Sachen Buchungen. Schauinsland-Reisen hat in dieser Woche die Kurzarbeit für seine Mitarbeiter beendet.

TUI will weniger eigene Reisebüros schließen und schaltet bereits die Buchungen für das Jahr 2022 frei. Gleichzeitig trennt man sich von Fehlkalkulationen und Ballast. So hat Europas größter Reiseveranstalter zu Beginn der Woche sein Feriendorf „Castelfalvi“ in der Toskana an asiatische Investoren verkauft. Außerdem fährt der Konzern sein finanzielles Engagement bei der Hotelgruppe RIU herunter. 21 RIU-Hotels, an denen die TUI mit 49 Prozent beteiligt war, gehen jetzt komplett an die spanische Hoteldynastie zurück. Mit dem dreistelligen Millionenbetrag, der damit in die Kasse kommt, sollen Teile des Corona-Krisen bedingten Milliarden-Schuldenbetrags ausgeglichen werden. An der Vermarktung der verkauften Hotels wird sich nichts ändern. RIU wird auch künftig bei TUI angeboten, auch wenn in den Immobilien keine TUI-Gelder mehr stecken.

Ferienwohnungen werden knapp

Ferienhäuser beliebter denn je. Insbesondere Ost- und Nordsee punkten

Im Juni und August wird es langsam knapp. Die Nachfrage steigt aber weiter. Auswertungen des Portals „Traum-Ferienwohnungen“ zufolge haben über 2,5 Millionen Urlauber in der letzten Woche nach Unterkünften im gesucht. Besonders begehrt seien die deutschen Küstenorte an Nord- und Ostsee sowie Unterkünfte in Italien am Gardasee, in der Toskana oder in den Dolomiten.

Die Öffnungen machen es möglich. Franziska Borel, Pressesprecherin von „Traum-Ferienwohnungen“ sagt:

Sobald in einem Bundesland oder in den europäischen Nachbarländern Lockerungen der Reisebeschränkungen und Quarantänevorschriften beschlossen werden, spiegelt sich dies direkt in unseren Zahlen wider. Meist suchen die Menschen sogar direkt am Tag der Bekanntgabe durch die Medien nach Unterkünften im jeweiligen Land.

Besonders nachgefragt seien die beliebten deutschen Strandurlaubsziele. An der Lübecker Bucht, auf Rügen und Sylt seien im August bereits über 90 Prozent der Unterkünfte ausgebucht. In Ostfriesland oder in Cuxhaven liegt die Auslastung bei 80 Prozent. Seit den Öffnungsankündigungen steigen die Anfragezahlen für Mecklenburg-Vorpommern. Seit heute dürfen Einheimische und Zweitwohnungsbesitzer dort wieder Urlaub machen. Ab 4. Juni können auch Urlauber aus anderen Bundesländern, mit Test, wieder einreisen. Ab 11. Juni öffnet sich Mecklenburg-Vorpommern sowohl für private Reisen zu Freunden und Bekannten als auch für den Tagestourismus.

Bei Busreisen klemmt es

Foto: EvoBus GmbH

Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (BDO) beklagt die uneinheitlichen, unterschiedlichen Vorschriften für die Reisebusse in den Bundesländern und fordert einheitliche bundesdeutsche Regeln.

Der Verband erklärt in einer Pressemitteilung:

Die stark sinkenden Inzidenzwerte von mittlerweile bundesweit unter 50 erfordern jetzt die einheitliche und abgestimmte Aufhebung der Fahrverbote für Reisebusse.

Nur mit bundesweit verlässlichen Regeln sei ein echter Neustart möglich. Das Regeldurcheinander verunsichere die Kundschaft und führe zu erheblichen Buchungsverlusten. Der Verband fordert deshalb eine Konferenz, wo mit allen Beteiligten die Probleme diskutiert und zeitnah behoben werden müssten.

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