Schleswig-Holstein für Alle
Das nördlichste Bundesland ist ab 17. Mai wieder für Alle bereisbar. Es gelten aber dieselben Hygiene- und Testregelungen wie in den ausgewiesenen Modellregionen. Trotzdem herrscht einhellige Freude über die flächendeckende Öffnung von Unterkünften und Außengastronomie.
Pünktlich zum Neustart wird es einen neuen Reiseradio-Podcast geben, der die Hansestadt Lübeck vorstellt. Er geht spätestens am Mittwoch online und gibt Reise- und Erlebnistipps für die „Königin der Hanse“, wie sich Lübeck selber bewirbt.
Impfentspannungsübungen
Mehr als eine Übung ist es nicht, aber die Hoffnung wächst. Nach den Entscheidungen der letzten Woche gibt es Mobilitätserleichterungen für komplett Geimpfte. Da die Impfquote für Komplettimpfungen erst bei knapp 10 Prozent liegt, ist es eher der Hoffnungsstreif am Horizont, der zuversichtlich stimmt.
Geimpfte und Genesene dürfen sich damit im privaten Rahmen mit anderen Geimpften und Genesenen ohne Einschränkungen treffen. Bei Treffen mit noch Ungeimpften, werden geimpfte und genesene Personen wie Kinder unter 14 Jahren behandelt und bei der Höchstgrenze der Personen nicht mitgezählt. Ferner entfallen die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen, die Testpflicht beim Friesurbesuch oder beim Einkaufen. Das Tragen von Masken bleibt aber für Geimpfte derzeit obligatorisch.
Nach Reisen ins Ausland müssen vollständig Geimpfte und Genesene nur noch im Ausnahmefällen in Quarantäne. Dieser ist die Einreise aus einem Virus-Mutationsgebiet. Dazu gehören derzeit noch Brasilien, Indien, sowie acht afrikanische Länder, darunter Botswana und Südafrika.
Veränderungen bei Risikogebieten
Mit Wirkung von gestern entspannt sich innerhalb Europas das Reisen in Sachen Urlaub. Die Liste der Risikogebiete ist kürzer geworden. Gestrichen wurden Malta und Albanien.
Regionale Entwarnungen gibt es ebenfalls. Die Wichtigste dabei ist sicher die Region Algarve in Portugal. Ebenfalls von der Liste gestrichen wurden die Provinz Rogaland / Norwegen und Uusimaa / Finnland inklusive der Hauptstadt Helsinki.
Das Einreiseverbot an die Algarve für deutsche Touristen durch die portugiesischen Behörden besteht offiziell derzeit weiter. Allerdings dürfte die Aufhebung eine Frage der Zeit sein. Verbote für touristische Reisen sind offiziell nicht möglich bei einer Landesinzidenz von über 150 in den vergangenen 14 Tagen. Die aktuellen Zahlen von heute weisen für Deutschland eine Durchschnittsinzidenz von 119 aus; allerdings bezogen auf die letzten 7 Tage. Nur in Thüringen (177) und Sachsen (176) liegen die Inzidenzwerte noch über dem geforderten Wert. Malta verlangt bei Einreise die Vorlage eines negativen PCR-Tests, der maximal 72 Stunden alt sein darf. Bei Reiserückkehr gilt zwar die Online-Anmeldung in Deutschland und der Negativ-Test vor Antritt der Rückreise. Eine Quarantäne ist nicht mehr erforderlich.
Verhalten gute Nachrichten gibt es auch für Armenien, Montenegro, Polen und Ungarn. Alle vier Staaten waren bisher Hoch-Risikogebiet. Seit gestern stehen sie auf der Liste der einfachen Risikogebiete.
Leider gibt es aber auch neue Risikogebiete. Es sind Malaysia, Anguilla in der Karibik, sowie die norwegische Provinz „Vestfold og Telemark“.
Neue Hochinzidenzgebiete sind Costa Rica, die Malediven, Nepal und Georgien.
Kanaren-Teilentspannung
Die erhoffte Aufhebung des Risikogebiets Kanarische Inseln fand jedoch auch diesmal nicht statt. Auf den Inseln gibt es aber, nach der Aufhebung des Notstands in ganz Spanien, weitere Erleichterungen. Das Oberste Landesgericht hat die Regionalregierung der Kanaren dazu aufgefordert, die nächtlichen Ausgangssperren aufzuheben. Diese wollte die Ausgangssperren zunächst noch aufrechterhalten. Das ist nachvollziehbar angesichts der immer noch nicht gestrichenen Reisewarnungen, trotz einer Gesamtinzidenz auf den Kanaren von derzeit unter 50.
Generell ist, trotz der Freude in Spanien, die Coronalage durchwachsen. Die Entscheidung über Maßnahmen liegt jetzt wieder bei den Regionalregierungen. Nicht überall in Spanien ist schon Entspannung angesagt. Entscheidungen werden wohl zunehmend von Gerichten getroffen. Die Justiz hat sich dazu aber schon negativ geäußert und beschwert sich darüber, Entscheidungen treffen zu müssen, die eigentlich Aufgabe der Politik wären.
Italien will Touristen
Das Land will ab Mitte Mai keine Quarantäne bei Einreise mehr von vollständig Geimpften Besuchern aus Europa, Großbritannien und Israel verlangen. Dasselbe gilt für Besucher, die einen negativen PCR-Test bei der Einreise vorlegen. Das Gesetz ist in Vorbereitung, aber noch nicht abgesegnet. Bis dahin gilt noch die Vorschrift einer Kurzquarantäne von 5 Tagen mit einem abschließenden zweiten Test.
Klimafreundliches Kerosin
Was Frankreich über weitgehende Verbote von Inlandsflügen versucht, will die Bundesregierung über umweltfreundliche Treibstoffe beim Fliegen anpacken. Immerhin hat man sich mit den Airlines jetzt schon einmal auf einige Essentials geeinigt. Von Regierungsseite sollen die Grundlagen für die sogenannte „Power to Liquids“-Industrie geschaffen werden. Es handelt sich dabei um eine Technik, die es ermöglicht flüssiges Kerosin aus Wasserstoff herzustellen. Dieser wiederum soll per Elektrolyse aus Wasser produziert werden. Der erforderliche Kohlenstoff soll aus dem klimaschädlichen CO2 hergestellt werden, das aus der Luft herausgefiltert wird. Ab 2026 soll ein Kleinstanteil dieses Kraftstoffs dem herkömmlichen Kerosin zugesetzt werden. Dieser Anteil soll dann stetig ansteigen.
Hauptproblem des Verfahrens ist bisher die geringe Kapazität und der hohe Investitionspreis für die Bereitstellung entsprechender technischer Anlagen. Immerhin wurde vereinbart, dass zwangsläufig höhere Spritpreise nicht an die Airline-Kunden weitergegeben werden dürfen. Angesichts der wirtschaftlichen Probleme der Fluggesellschaften steht damit auch fest, dass die Investitionen in die neue Technik zunächst durch staatliche Unterstützung finanziert werden müssen.
Klimatechnisch unklar ist auch, ob ausschließlich „grüner Wasserstoff“ aus erneuerbaren Energien verwendet wird oder ob auch der sogenannte „blaue Wasserstoff verwendet werden darf. Dieser wird aus Erdgas hergestellt und verschlechtert die CO2-Bilanz.
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