D-RR News 14.03.22 – Klima / Flüge / Sprit / Corona / Krieg

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Rüdiger Edelmann

Liegt es am Wetter, den dunklen Himmel heute und dem dringend benötigten Regen oder etwa daran, dass ich nach einer Woche Action, gepaart mit Sonnenschein, wieder aus Berlin zurück bin und mit dem Alltag beginne? Die Nachrichten ziehen weiter runter. Da ist der Ukrainekrieg und da sind die vielen Flüchtenden der letzten beiden Wochen. Emotional wirkungsvoll war das, gerade als ich in den letzten Tagen die direkte Begegnung mit dem Flüchtlingsstrom hatte, der am Berliner Hauptbahnhof täglich ankommt. Und der Horror geht weiter.

Sonne sorgt umgekehrt bei uns für Lebenslust und Unachtsamkeit. Corona, war da mal was? Der Eindruck verfestigt sich bei Sonnenspaziergängen, vollen Restaurants und noch volleren Parks. Dabei steigen die Infektionszahlen gerade auf neue Höhen. Mit „F… Corona“ lässt sich das Problem leider immer noch nicht lösen. Da kann es sein, dass Lebenslust zum Kloß wird und im Hals stecken bleibt.

Reiselust bleibt dann erst recht im Hals stecken; erst recht, wenn einem die Warn-App vier Tage nach einer Veranstaltung, mit Bezug auf dieselbe rot entgegenprangt. Okay, inzwischen mehrfach getestet und alles negativ. Aber so dicht sind wir nach wie vor dran am Problem.

Das Plakat der Berliner Schaubühne am Lehniner Platz ist da sehr aussagekräftig: „Die Welt tickt inzwischen anders.“

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Die Zahlen des Tages (RKI)

1.543,0

(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner)

92.378

(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)

19

(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)

125.590

(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)


Klima: Emissionen innerhalb von zehn Jahren halbieren

Klimawandel & die Folgen – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Klimaforscher empfiehlt Touristik Intensivierung der CO₂-Reduktion. Momentan befinde sich die Menschheit auf dem „Weg ins Desaster“, aber wenn es nicht nur langsame Veränderungen, sondern eine radikale Trendwende Richtung Klimaschutz gebe, sei es immer noch möglich, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Davon zeigte sich Prof. Dr. Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und Professor für Erdsystemforschung an der Universität Potsdam, in seiner Keynote beim „Responsible Tourism Track“ am letzten Donnerstag während des ITB-Kongresses 2022 in Berlin überzeugt. Auch die Tourismusbranche müsse dabei Teil der Lösung sein.

Klimaneutralität allein reicht nicht aus

Der Druck auf die Tourismusbranche, wirksame Klimaschutzmaßnahmen durchzusetzen, wächst. Deshalb sind ganzheitliche Ansätze, die über die bloße Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks hinausgehen, von großer Bedeutung. Das ist die Essenz der Diskussion „Carbon neutrality is not enough“, bei der das Panel auch Ergebnisse und Vorschläge vom Verzicht auf Kurzstreckenflüge bis hin zur Speicherung von Kohlendioxid im Boden präsentierte. 

Kerosinpreise steigen

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Auch die Luftfahrt ist von den steigenden Rohölpreisen betroffen. Preissteigerungen in den nächsten Monaten werden hier sehr wahrscheinlich. Dazu kommen höhere Spritkosten für Flüge, zum Beispiel in Richtung Asien, durch die Sperrung des russischen Luftraums aufgrund des Ukrainekriegs.

Allerdings gibt es auch eine Teilentwarnung, da viele Fluglinien bereits ihren Spriteinkauf im Vorfeld zu festen Preisen gesichert haben. Lufthansa, zum Beispiel, teilt mit, dass der Kerosinbedarf durch das sogenannte Hedging im laufenden Quartal zu 74 Prozent zu niedrigeren Preisen gesichert sei. Bezogen auf das gesamte Jahr 2022 liege die Quote bei rund 63 Prozent. LH bezahlt dafür einen Preis von 74 US-Dollar pro Barrel. Der aktuelle Preis hat sich innerhalb eines Jahres, derzeit verdoppelt. Trotzdem sagte ein Lufthansa-Sprecher, dass Preissteigerungen im Lauf des Jahres sehr wahrscheinlich werden. Gleichzeitig wächst aber auch der Preisdruck, da zum Beispiel auf den Asienrouten, die Airlines aus den Arabischen Emiraten preislich im Vorteil seien.

Einige internationale Fluggesellschaften haben bereits Kerosinzuschläge eingeführt.

Flugstreckenausbau

United

BER – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Trotz kritischer Preissituation wächst das Angebot in Richtung USA. Ab dem 28. März will die US-Gesellschaft United-Airlines die Verbindung zwischen Berlin (BER und Newark/New York wiederaufnehmen. Ab 27. Mai soll dann auch die Verbindung zwischen den Hauptstädten Berlin (BER) und Washington D.C. (IAD) in den Flugplan aufgenommen werden. Details sollen am Donnerstag in einer digitalen Pressekonferenz bekanntgegeben werden.

Foto: United Airlines

Ryanair

Auch Billigflieger Ryanair kündigt acht neue Strecken innerhalb Europas an. Dazu gehören: Köln-Stockholm, Köln-Biarritz, Berlin-Krakau, Memmingen-Pisa, Memmingen-Abruzzen, Karlsruhe-Palermo, Nürnberg-Lamezia Terme und Nürnberg – Funchal. Das Angebot von Ryanair liegt damit um 14 Prozent höher als im Sommer 2019.

Alle Billigflieger erwarten für den Sommer 2022 eine gesteigerte Nachfrage nach Flügen.

Foto: Ryanair

Spritkosten verteuern auch andere Verkehrsmittel

Betroffen sind davon hauptsächlich Busse, aber auch Fährgesellschaften müssen umkalkulieren.

Der Bundesverband der Deutschen Busunternehmer (BDO) hat inzwischen einen Hilferuf an die Politik verschickt. Für viele Unternehmer seien die steigenden Preise existenzbedrohend, heißt es in dem Schreiben, das an Finanz-, Wirtschafts- und Verkehrsministerium ging.

Treibstoffpreise setzen auch Fähren zu (Symbolbild) – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILd

Die skandinavische Reederei „Tallink-Silja“ hat mit Wirkung von heute einen Treibstoffzuschlag auf ihren Strecken eingeführt. Er betrifft alle Fährverbindungen zwischen Finnland, Estland und Schweden. Lediglich die Kurzverbindung zwischen Tallinn und Helsinki ist derzeit noch ausgenommen.

Corona – Lockerungen

Montenegro

Für die Einreise nach Montenegro ist kein 3G-Nachweis mehr nötig. Dies gilt ab sofort auch für den Besuch von Gaststätten, Kultur- und Sporteinrichtungen. Auch hier ist kein Nachweis mehr erforderlich. Die Maskenpflicht in Innenräumen und bei Ansammlung von mehr als 100 Personen im Freien, sowie die Einhaltung eines Mindestabstands von zwei Metern in öffentlich zugänglichen Innenräumen bleiben bestehen.

Mauritius

Mauritius – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Für eine touristische Einreise gilt zwar nach wie vor, ein vollständiger Impfnachweis (2 Impfungen), die Verpflichtung zur Vorlage eines negativen PCR-Tests bei der Einreise wurde vom örtlichen Gesundheitsministerium mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Mauritius ist einer der Vorreiter in Sachen Impfung. Rund 90 Prozent der Inselbewohner besitzen einen vollständigen Impfschutz.

Ungarn

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Hier ist die „Totalentspannung“ angesagt. Eine touristische Einreise ist seit dem Wochenende wieder unbeschränkt möglich. Es werden weder Impf- noch Testnachweise verlangt. Diese Regelung galt bisher schon für die unmittelbaren Nachbarländer. Jetzt ist sie auch für alle anderen Staatsbürger eingeführt worden.

Die bisher noch geltende Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln, sowie in Innenräumen wurde in Ungarn ebenfalls gestrichen.

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