D-RR News 21.04.23 – Streiks, Klima, WetLease & Gewehre

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Corona-Zahlen des Tages (RKI)

13,5

(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner)

1.882

(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)

109

(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)

172.428

(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)


Streiks bei Bahn und an Flughäfen

Warteschlange am Airport (Symbolbild) – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Das, was wir am Mittwoch berichtet hatten, dehnte sich bereits gestern weitreichend aus. Die Airports in Hamburg, Düsseldorf, Köln/Bonn wurden bereits gestern bestreikt. Heute gibt es eine weitere Ausdehnung auf Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden. Ein Großteil der Flüge musste deshalb abgesagt werden. Hamburg hatte entschieden, das es Donnerstag wie Freitag keine Abflüge geben wird und der Betrieb quasi eingestellt wird.

Auch wenn die großen Airports diesmal nicht bestreikt werden, kommt es auch in Frankfurt und München zu Behinderungen. Zum einen fallen die Inlandsflüge von und zu den bestreiten Flughäfen aus. Sie dienen auch für viele Langstrecken als Zubringer. Ein Ausweichen auf die Bahn ist zumindest heute nicht möglich.

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Dort begann der Warnstreik heute um 3 Uhr und wird bis in die Mittagsstunden dauern. Betroffen sind DB Fern- wie Regionalverkehr. – Den Betrieb auf der Fernstrecke wird die Bahn frühestens um 13 Uhr wieder aufnehmen. Insgesamt wird es mit ziemlicher Sicherheit bis in die Abendstunden zu Behinderungen und erheblichen Verspätungen kommen.

Klimalink jetzt mit DB und SBB

KlimaLink e.V. wurde im Oktober 2022 gegründet, um eine transparente Darstellung von Klimafußabdrücken von Pauschalreisen auf Basis eines einheitlichen Berechnungsstandards zu ermöglichen.

Mit den Mobilitätsanbietern Deutsche Bahn und Schweizerische Bundesbahnen sind jetzt zwei neue Anbieter für klimafreundliche Mobilität hinzugekommen. DB und SBB veröffentlichen bereits seit Jahren die Klimabilanz ihrer Zugfahrten und stellen so die Transparenz her, die für klimabewusste Reiseentscheidungen und die Erreichung der Klimaziele notwendig ist. Dies passt perfekt zu den Zielen von KlimaLink, denn der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, die Emissionswerte der wichtigsten Pauschalreise-Bestandteile als digitale Schnittstelle der Tourismusbranche zur Verfügung zu stellen.

DB

Stefanie Berk – D-RR-Archivfoto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Stefanie Berk, Marketing Vorständin der DB-Fernverkehr, sagte, dies sei ein wichtiger Schritt hin zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Tourismus

Die Bahn ist das Verkehrsmittel der Wahl, wenn es um eine klimafreundliche Anreise geht. Der ICE fährt mit 100% Ökostrom und ist damit schon heute das klimafreundlichste Verkehrsmittel. Ich freue mich daher sehr, dass wir künftig den Kund:innen der Reiseveranstalter gemeinsam mit KlimaLink  den Klimafußabdruck ihrer Anreise transparent und einheitlich darstellen können.

SBB

Bei den Schweizerischen Bundesbahnen soll der Umstieg auf die komplette Versorgung mit erneuerbarer Energie bis 2025 erfolgt sein. Derzeit fahren die  Züge der SBB mit 90% Wasserkraft aus acht eigenen Kraftwerken. Bis 2025 erfolgt der Umstieg auf Bahnstrom aus 100% erneuerbarer Energie. Bis 2030 sollen außerdem die betrieblichen CO2-Emissionen im Vergleich zu 2018 halbiert werden.

Foto: Barteld Redaktion / Deutsche Bahn

KlimaLink

Der im Oktober 2022 gegründete Verein hat damit bereits über 33 Mitgliedsunternehmen. Als Mitglieder von KlimaLink engagieren sich neben Futouris die großen Reiseverbände der DACH-Region Deutscher Reiseverband (DRV), Österreichischer ReiseVerband (ÖRV) und Schweizer Reise-Verband (SRV), weitere Verbände sowie zahlreiche Unternehmen und Organisationen der Branche. Auch die Klimaschutzorganisationen atmosfair und myclimate sind Gründungsmitglieder von KlimaLink und unterstützen die Initiative mit ihrer fachlichen Expertise.

Klimafreundlich = zu teuer?

“Lass nichts am Strand zurück, außer Deinem Fußabdruck” – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Das Hotelbuchungsportal „booking.com“ hat eine großflächige Umfrage unter Kunden durchgeführt und rund 33.000 Antworten erhalten. Fast die Hälfte der Antworten besagte, dass klimafreundliches Reisen zu teuer sei. Gleichzeitig betonte über die Hälfte der Befragten, dass es zu wenig Angebot in diesen Bereichen gäbe. Kritisiert wurde auch die schlechte Auffindbarkeit der nachhaltigen Reiseangebote.

Hier stoßen offensichtlich umweltfreundliche Reiseangebote an finanzielle Grenzen.

Das Reiseradio meint:

Klimafreundliches Reisen wird leider nicht funktionieren, solange es günstigere und weniger nachhaltige Angebote gibt. Gleichzeitig ist es wichtig, mehr Aufklärungsarbeit zu betreiben, um Schritte nach vorn machen zu können. Gefragt sind hier unterm Strich nicht nur die Veranstalter, sondern auch wir, als buchende Konsumenten.

Die gegenwärtigen Preissteigerungen, Inflation und finanzielle Grenzen sorgen leider dafür, dass es mit der Ausweitung „grüner“ Reisen nicht so voran geht, wie es notwendig wäre. Das Verbraucherverhalten mag nachvollziehbar sein. Zielführend ist es nicht.

Condor: „WetLease“ sorgt für Ärger

Foto: Condor

Deutschlands „beliebtester Ferienflieger“ (Condor Claim) hat Ärger mit Reisebüros und letztlich auch mit Kunden. Statt Flühe zu streichen, wie andere Anbieter, habe man sich, so eine Condor-Sprecherin, dafür entschieden, bei knapper Kapazität statt eigener Maschinen und eigenem Personal, Kapazitäten bei anderen Gesellschaften im sogenannten WetLease anzubieten. Dies bedeutet, dass Flüge zwar mit Condor-Flugnummer stattfinden, diese aber von anderen Gesellschaften durchgeführt werden.

Dies bedeutet nicht nur Mehrarbeit für Veranstalter und Reisebüros, der Imageschaden bei Kunden ist ebenfalls erheblich. Zum Einsatz kommen hier, neben der neuen Ferienfluggesellschaft Marabu auch Maschinen von „Heston Airlines“ aus Litauen, der Sundair-Tochter „Flyair41“ aus Kroatien, sowie der bulgarischen European Air Charter. Condor betont:

Die Partner werden sorgfältig und nach strengsten europäischen Richtlinien und Vorgaben ausgewählt

Zu Einschränkungen beim Bordservice und beim Catering kommt es trotzdem. Das Komplettleasing von Maschinen bei anderen Gesellschaften ist zwar nicht neu, sorgt aber immer wieder für Diskussionen. Bei aller Sorgfalt der Auswahl kam und kann es zu Qualitätseinschränkungen kommen, vom Imageschaden ganz abgesehen. Dies musste Condor bereits zu Beginn des Jahres beim WetLease von Langstreckenmaschinen der Gesellschaft „Smartlynx“ erfahren. Für den dort erfahrenen mangelnden Service musste Condor erhebliche Kritik einstecken und hat die Verträge auslaufen lassen.

USA: Waffen und Fliegen

Airport Denver – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Zahlen sind unglaublich und doch so real. Wie das Webportal ETN-Travel Industry News berichtet, hat die Transportation Security Administration (TSA) bekanntgegeben, dass bei Sicherheitskontrollen alleine im ersten Quartal dieses Jahres 1.508 Schusswaffen beschlagnahmt wurden, die Fluggäste im Handgepäck an Bord von Flugzeugen nehmen wollten. 93 Prozent der Waffen seien geladen gewesen. Dies ist im Jahresvergleich ein Anstieg um 10,3 Prozent.

Wer erwischt wird macht sich strafbar. Die Höchststrafe liegt bei knapp 15 Tausend Dollar. Traurige Kuriosität am Rande: Es wurden jetzt an den Sicherheitskontrollen Schilder aufgestellt mit der Aufschrift:

„Forget Something? like that gun in your bag. – No Guns. We will find it with our super x-ray vision.“

(Was vergessen? Zum Beispiel die Pistole in ihrem Handgepäck. – Kein Schusswaffen. Wir werden sie finden mit den neuen Sicherheitsgeräten.)

Im gesamten Jahr 2022 wurden 6.542 Schusswaffen an Sicherheitskontrollen eingezogen. Der Verwaltungschef der TSA, David Pekoske, wird mit der Äußerung zitiert, dass Schusswaffen an Bord unakzeptabel seien und ein Sicherheitsrisiko darstellten. Besonders besorgniserregend sei dabei, dass die Waffen geladen seien.

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