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Rückblicke sind subjektiv
Eigentlich ganz klar. Wenn ich zurückblicke, sehe ich meinen persönlichen Eindruck, meinen Blickwinkel. Das ist beabsichtigt. Deshalb wage ich ja den Blick auf das Jahr 2023. Wie so oft werden dabei Defizite klar, feststehende und leider auch subjektive. Wer kann schon behaupten alles richtig gemacht zu haben? Reden wir also über Wichtiges, Zurückliegendes, Spannendes, Schönes, aber auch Ärgerliches und Defizite aus dem Jahr 2023.
Logisch auch: Wer sich umdreht um zurück zu schauen, der blickt auch nach vorn, wenn er seinen Kopf wieder gerade rückt. Keine Angst, ich verschone Euch mit guten Vorsätzen.
Self-Marketing
Nachdem das Selbstmarketing über fast acht Jahre immer im Hintergrund stand, habe ich mir vorgenommen, zumindest einen Teil meines Aufwands zu refinanzieren.
Die journalistische Arbeit für öffentlich-rechtliche Radioprogramme wurde inzwischen für „Rentner“ unmöglich gemacht. Vermutlich ist das sogar gut um vorhandene Arbeitsplätze zu erhalten und Ehemalige innerhalb des ARD-Networks nicht mehr zu beschäftigen, geschweige denn zu honorieren. Ja, es schmerzt, denn dadurch ließ sich bisher wenigstens ein kleiner Teil des Aufwands refinanzieren. Jetzt muss es das Angebot des Reiseradios richten.
Werbung ohne Ausverkauf
Deshalb soll es auch zum neuen Jahr das Angebot von Werbung geben: In den Podcasts, auf der Website. Noch sinniere ich über den Erhalt der journalistischen Unabhängigkeit, die ich erhalten will. Wer trotzdem für sich werben möchte wird aber willkommen sein. Schaut gerne in den nächsten Tage mal hier vorbei, um Möglichkeiten und Angebot zu finden.
Nicht geben wird es Influencer-Kooperationen, sprich Paid Content. Dazu gibt’s ja auch in diesem Podcast noch was auf die Ohren. Auch in meinem vermutlich letzten Abschnitt des Reisejournalisten-Daseins habe ich nicht vor, mir meinen guten Ruf kaputtmachen. Ach ja: KI wird es im Reiseradio ebenfalls nicht geben.
Inhaltliche Veränderungen
Hier ist die Entscheidung noch nicht komplett gefallen. Ich denke aber auch über eine Veränderung der Schwerpunkte nach. Als „One Man Show“ lässt sich ohnehin nicht die ganze Welt abbilden.
Mit zunehmendem Alter (ja, die 7 droht vor dem Komma) denke ich auf eine stärkere Konzentration auf die näher liegenden Destinationen nach. Immer wichtig wird auch das Thema Tourismus und Klima werden.
Eventuell weniger wichtig könnte der Schwerpunkt USA werden, zumal ja 2024 im „Land der begrenzten Unmöglichkeiten“ auch wieder Wahlen stattfinden. Die erneute Wahl von Donald Trump könnte ein triftiger Grund sein, nicht mehr berichten zu wollen. Möge das verhütet werden, Amen!
Perspektiven
Im Februar erscheint die dritte überarbeitete Neuauflage meines Buchs über die Rhön. Bereits vorbestellbar! – Die Lieblingsplätze über meine Wahlheimat Kassel und Nordhessen wurden verschoben. Das soll dann 2025 neu werden.
Mehr deutsche und naheliegende Ziele in Europa werden künftig verstärkt auftauchen, gibt es doch immer noch viel zu entdecken im eigenen Land. Soweit die Pläne und Absichten. Nichts ist derzeit schon in Stein gemeißelt, aber ich denke nach.
Ich wünsche allen Hörenden und Lesenden ein gutes, nein eher ein besseres, Jahr 2024. Danke für das Interesse, bleibt mir gewogen.
Die Podcast-Themen im Rückblick
Ein besonders tolles Gespräch durfte ich mit dem Kabarettisten Urban Priol führen. Es ging um seine Heimat Aschaffenburgund Churfranken, um sein Lieblings-Auslandsziel Canada und über die Frage, was wir denn eigentlich noch wollen dürfen bzw. dürfen wollen.
Das ganze Gespräch gibt es hier!
Reiseindustrie
Die Tourismuswirtschaft und das Klima, die Verbände und die Stimmung, der Lobbyismus und seine immer noch fast unbegrenzten Möglichkeiten. Dieses Thema kommt gleich mehrfach vor und auch wenn sich die Tourismusverbände einig sind, dass was geschehen muss, passiert ist noch viel zu wenig.
Wichtig dabei: Wie schnell muss es gehen und darfs denn auch ein wenig wehtun? Das hat auch 2023 niemand so richtig beantwortet.
Gerade angesichts der Champagnerlaune bei den gezogenen Bilanzen stimmt mich das nachdenklich. Aber hört selber! Überhaupt: Sollten wir nicht auch mal darüber nachdenken, dass die „böse Ampel“ nicht vollautomatisch an Allem schuld ist? Es gab schließlich viel aufzuräumen nach dem Regierungswechsel. Und als „alter Sack“ kann ich mir auch erlauben zu sagen, dass es selten eine neue Regierung in unserem Land gab, die innerhalb der ersten Monate mit so vielen Krisen national und international konfrontiert wurde. Hätten das Andere besser gemeistert?
Fernziel USA und Vice Versa
Teuer, um nicht zu sagen sauteuer, war oder wurde es nach der Covid-Pandemie in den USA. Unser Traumziel wurde während Covid hauptsächlich von Amis selber bereist und die bezahlten offensichtlich fast jeden Preis.
Kampf um Reisende
Vertragsverhandlungen mit den preisbewussten Deutschen führte man deshalb nur ungern. Aber die Auslandstouristen mussten zurückerobert werden, gerade weil „der Ami an sich“ die Fernreise für sich entdeckt hat und jetzt verstärkt nach Mallorca fliegt. Der Nonstop-Flug im Sommer 23 ab New York brachte US-Urlauber auf die Balearen. Dort wurden sie mit offenen Armen empfangen. Warum? Sie gaben mehr Geld aus, als der deutsche Pauschalreisende. Deshalb wird es in der nächsten Saison auch noch mehr Flüge nach Palma aus den Staaten geben.
USA unerschwinglich?
Warum nur warum, ist in den USA immer noch alles so teuer und worüber die „US Travel-Industry“ sonst noch nachdenkt gibt es jedes Jahr am aktuellsten auf dem IPW, der Reisemesse für den US-Markt. Zum ersten Mal nach Covid war ich wieder dabei und es war eindrücklich.
Skywalk Boom
Die luftigen Hängebrücken mitten in der deutschen Landschaft boomen schon seit geraumer Zeit.
Ein großer regionaler Erfolg war im Sommer die Eröffnung des Skywalks in Willingen, bei mir fast um die Ecke. Andere Konstruktion, mehr Bewegung und ein großer Ansturm seit der Freigabe. Geschäftsführer Arndt Brühne ist glücklich und Tourismusdirektor Norbert Lopatta sieht die Potentiale. 100 Tausend Besucher war die Zielmarke im ersten Jahr. Sie wurde übertroffen und festigt die Bemühungen Willingens als Sommerziel. Der Skywalk aber ist ganzjährig begehbar.
KSF
Im Großraum Kassel, insbesondere am viel gescholtenen Flughafen ist man leider nicht so zuversichtlich. Gab es doch vor Jahren mit der Stationierung einer Maschine des Ferienfliegers Sundair, erste wirkliche Aufwind-Hoffnung und jetzt ist sie wieder weg. Damit schwinden auch gleich einige Verbindungen für den nächsten Sommer.
Von Heldinnen, Botschafterinnen und Lobbyismus
Zum Sommerbeginn war ich drei Tage zur kulinarischen Recherche in Churfranken. Details im Podcast. Besonderes Highlight: Das Interview mit Eva Brockmann, der Fränkischen Weinkönigin, die sich in dieser Zeit gerade anschickte, Deutsche Weinkönigin zu werden. Was ja dann im September auch geklappt hat.
Jetzt macht sie Lobbyarbeit für alle deutschen Winzer, zusammen mit ihren beiden Weinprinzessinnen aus Baden und der Pfalz.
Der Kerosin Lobbyismus
Wie wir aktuell mitkriegen, sind die Landwirte gerade auf den Barrikaden. Die Lobbyisten der Flugwirtschaft mussten dafür keine Traktoren besteigen. Sie haben Beziehungsdrähte glühen lassen. Schwups: Die geplante Besteuerung von Kerosin, also Flugbenzin ist wieder vom Tisch.
Kreuzfahrtklima
Ein Trend des Jahres war das extrem gut laufende Geschäft mit den Cruises. Auch ich habe im September zum ersten Mal an einer Kurzkreuzfahrt teilgenommen. Im Rahmen der Jahrestagung der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten (VDRJ), für deren Vorsitz ich nach 9 Jahren im August 2023 nicht mehr kandidiert habe, gab es ein Wechselbad der Gefühle in Sachen Kreuzfahrten während einer viertägigen Kurz-Cruise. Der ganze Podcast entstand im September.
Content Creator, Influencing und der Reisejournalismus
Da wäre noch was zum Beruf des Reisejournalisten. Braucht man ihn noch? Mit den immer durchschlagenderen Zugriffszahlen der Reiseinfluencer:innen lässt sich der gegenteilige Eindruck erwecken. Hört den Reiseradio-Kommentar zur fraglichen Zukunft eines Berufsstands in diesem Podcast.
By the Way: Der Chat GPT und KI – Trend ist längst auch in Zeitungsredaktionen eingezogen. Mit gutem Grund: Sie ist noch billiger als Journalisten, die eh schon für Hungerlöhne arbeiten.
Jahreswechsel…
…und der Wahnsinn geht einfach weiter. In Thüringen sind Landtagswahlen und die AFD steht bei 34 Prozent, DANKE an die heute-show und den Hassknecht Gernot für den YouTube-Short.
Aber immerhin wissen wir schon jetzt, wer im kommenden Jahr an allem schuld sein wird: Die Ampel. Kein weiterer Kommentar mehr.
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